Philip Hopf | 15.07.2022 15:27
Sie werden den Spruch kennen: Ohne Arbeit, kein Vergnügen. Oft vergessen wir das, wenn wir uns von einem spannenden Film oder einem aufregenden Spiel mitreißen lassen – und so soll es ja auch sein. Schließlich geht es um Entertainment, also um Vergnügen und darum, die Arbeit einfach mal Arbeit sein zu lassen. Doch hinter dem, was da so fesselnd und in bunten Bildern über den Bildschirm flimmert, steckt viel Mühe – und oft ein ganzer Haufen 1en und 0en. Doch, wie es ebenso schön heißt: die Mühe lohnt sich. Denn allein in Deutschland konnte die Gamingbranche mit Spielen, Abonnements und Hardware im Jahr 2021 ein Umsatzwachstum von 17% auf €9.8 Milliarden erzielen. Weltweit sieht es sogar noch besser aus: Hier stieg der Umsatz im Jahr 2020 auf fast $150 Milliarden und Experten schätzen, dass sich das Marktpotenzial bis 2025 noch um mehr als ein Viertel erhöhen dürfte. Auch Videostreamingdienste werden immer erfolgreicher. In Deutschland konnte in diesem Bereich 2020 ein Umsatz von €2.5 Milliarden generiert werden, was einem Wachstum von 28% im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Weltweit beliefen sich die Zahlen im selben Jahr sogar auf €50.61 Milliarden.
TECH33-Paket .
Activision Blizzard (NASDAQ:ATVI)
Der Computer- und Videospiele-Konzern Activision Blizzard entstand im Juli 2008 durch den Zusammenschluss des Publishers Activision mit dem französischen Medienunternehmen Vivendi (EPA:VIV) Universal Games, zu dem auch der Spieleentwickler Blizzard Entertainment gehört. Gemessen am Umsatz, der im Jahr 2021 $8.803 Milliarden betrug, ist das Unternehmen mit Sitz in Santa Monica, Kalifornien, Marktführer in Sachen Computer- und Videospiele. Zu seinen bekanntesten Games zählen unter anderem World of Warcraft, Call of Duty, Guitar Hero und Candycrush. Weiterhin hat Activision Blizzard Spiele zu den James Bond-, Spider-Man- und Star Trek-Filmen veröffentlicht. Im Januar dieses Jahres wurde die Übernahme des im Nasdaq gelisteten Unternehmens durch den Software-Riesen Microsoft (NASDAQ:MSFT) angekündigt. Der Deal, für den ein Kaufpreis von knapp $68.7 Milliarden anberaumt ist, soll im Geschäftsjahr 2023 abgeschlossen werden.
Electronic Arts (NASDAQ:EA)
Bevor Activision Blizzard auf der Bühne des Gamingsektors erschienen ist, hatte Electronic Arts dort die Position des Marktführers inne. Wie der Name des Unternehmens bereits andeutet, betrachtet Electronic Arts Computerspiele aus künstlerischer Perspektive und will dementsprechend den Designern und Entwicklern mehr Wertschätzung entgegenbringen – eine Praktik, die aus Angst vor Abwerbeversuchen der Konkurrenz vor allem in den Anfangsjahren der Branche wenig verbreitet war. Angeblich entschloss sich Gründer Trip Hawkins schon als er im Sommer 1975 von der Entwicklung des Mikroprozessors erfuhr, dazu, im Jahr 1982 seine eigene Computerspielefirma zu gründen, was er schließlich nach seinem Studium in Harvard und Stanford sowie einer Beschäftigung bei Apple (NASDAQ:AAPL) schließlich auch tat – zunächst allerdings unter dem Namen Amazin‘ Software. Heute ist Electronic Arts vor allem für seine Sportspiele, zum Beispiel FIFA oder Madden NFL, bekannt und konnte (unter anderem) damit im Jahr 2021 einen Umsatz von $5.6 Milliarden einfahren. Das Unternehmen mit Sitz in Redwood City, Kalifornien, ist im Nasdaq Composite und im S&P500 gelistet und arbeitet auch mit anderen großen Medienkonzernen wie Warner Bros. und Disney (NYSE:DIS) zusammen.
Netflix (NASDAQ:NFLX)
Spätestens seitdem „Netflix & Chill“ zu einem geflügelten Wort geworden ist, dürfte Netflix den meisten ein Begriff sein. Der Name des Medienunternehmens, das vor allem Streamingdienste anbietet, ist dabei sprechend: „Net“ für das Internet und „flix“ für den englischen Ausdruck „flicks“, der umgangssprachlich „Filme“ bedeutet. Gegründet wurde Netflix bereits im August 1997, allerdings zunächst als Online-Videothek, welche die Filme auf DVD oder Blu-ray per Post an ihre Kunden verschickte. Erst 2007 stieg das Unternehmen mit Sitz in Los Gatos, Kalifornien, auf den Video-on-Demand-Service um und konnte sein Angebot bis März 2020 so auf knapp 3000 Filme und Fernsehsendungen erweitern. Anfangs war Netflix nur in den USA verfügbar, expandierte 2012 jedoch nach Europa und ist seit 2014 schließlich auch in Deutschland verbreitet. Diese Entwicklung spiegelt sich auch in der Abonnentenanzahl, die bis Ende März 2022 auf 221.64 Millionen anstieg. In den USA konnte der Streamingdienst bereits mehr Zuschauer verzeichnen als jeder Fernsehsender und auch die Deutschen verbringen Studien zufolge inzwischen mehr Zeit auf Netflix als beim herkömmlichen Rundfunk. Da überrascht es nicht, dass das Unternehmen, das seit Mai 2002 an der Börse notiert, im Jahr 2021 Umsätze von $29.7 Milliarden generieren konnte. Schon jetzt besitzt Netflix die Streamingrechte für Filme der Studios Paramount Pictures, Lions Gate Entertainment (NYSE:LGFa) und Metro-Goldwyn-Mayer und will sich auch in Zukunft weiterentwickeln. Im letzten Jahr kündigte das Unternehmen an, auch die Gamingbranche erobern und seinen Nutzern bald neben Filmen und Serien auch Spiele anbieten zu wollen.
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