Jakob Penndorf | 23.02.2015 14:48
Liebe Anlegerinnen und Anleger,
viele Börsen-Fans und technisch orientierte Chartleser beobachten die 200-Tagelinie. Die Durchschnittslinie ist besonders unter Charttechnikern sehr beliebt. Sie kann aber auch für Privatanleger zu einem sinnvollen Hilfsmittel werden.
Der eigentliche Zweck des Indikators liegt darin, die oft irrationalen Kursschwankungen von Börsenkursen zu glätten, damit der übergeordnete Trend für den Anleger zum Vorschein kommt. In ihrer einfachen Form wird die 200-Tagelinie berechnet, indem die Schlusskurse der letzten zweihundert Perioden im Mittel miteinander verbunden werden. Im Backtesting, in der historischen Rückrechnung, hat sich die 200-Tagelinie als sehr verlässlicher Indikator erwiesen.
Die Anwendung der 200-Tagelinie ist sehr einfach. Anleger kaufen, wenn der gleitende Durchschnitt – ein charttechnischer Widerstand – von unten nach oben durchstoßen wird. Andersherum verkaufen viele Anleger ihre Positionen, wenn die Unterstützung im Bereich der 200-Tagelinie durchbrochen wird. Soweit so gut.
Weitgehend unbekannt ist bisher, dass man die 200-Tagelinie auch als anti-zyklischen Sentimentindikator verwenden kann. Der Abstand eines Kurses zu seiner 200-Tagelinie lässt dabei einen Oszillator entstehen, der mögliche Wendepunkte im Kursverlauf antizipieren soll. Eine überkauft oder überverkauft-Anzeige wird damit erstellt. Der Abstand des Kurses kann dabei wahlweise in Prozent oder Indexpunkten dargestellt werden. Die Nulllinie ist die 200-Tagelinie und der neu entstandene Schwingungsindikator signalisiert, wenn die Kurse zu weit von ihrem Durchschnittsniveau entfernt handeln.
Im Moment handelt der DAX Future 1291 Punkte über seiner 200-Tagelinie. Im historischen Rückblick bis in das Jahr 2000 war das ein Warnsignal für anstehende Kurskorrekturen.
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