CPI im Vereinigten Königreich fällt

 | 13.01.2015 14:37

Das WTI-Öl handelt unter 45 USD, der USD/CAD ist im Einklang mit dem steigenden Verkaufsdruck auf die Öl produzierenden Währungen in Richtung 1,20 angestiegen. Im Vereinigten Königreich ist der Gesamt-CPI schneller als erwartet auf 0,5% im Jahresverlauf bis Dezember gefallen, wobei die Schwäche bei den Ölpreisen der wichtigste erklärende Faktor für diesen Rückgang war. Der GBP/USD handelte lustlos, denn der niedrige CPI wird für eine längere Zeit die BoE-Zurückhaltung begünstigen, bevor man zu einer geldpolitischen Normalisierung übergehen wird. In der Schweiz kämpft die SNB um ihre Glaubwürdigkeit. Der EUR/CHF handelt in einer sehr engen Handelsspanne von 1,2009/11, was darauf hindeutet, dass der Markt alleine sicherlich nicht die Kurse festlegt.

Das WTI-Öl handelt unter 45 USD, der USD/CAD steigt auf 1,20s an.

Das WTI-Öl handelt unter 45 USD, und nähert sich seinen Sechsjahrestiefs. Mit dem anhaltenden WTI-Verfall tauchen die Öl produzierenden Währungen ab, wobei der USD/CAD den Rand der Angebote bei 1,20 erreicht hat. Trotz eines überkauften USD/CAD (RSI 78%) scheint es nur eine Frage der Zeit zu sein, bevor der Loonie gegenüber dem USD unter die Unterstützung fällt. Die USD/CAD-Unterstützung baut sich über 1,1781 auf (Fib 38,2% auf den Rückgang von 2002-2007). Schlüsselwiderstände sind durch die psychologische Schwelle bei 1,2000 und 1,2506 (Hoch vom 21.04.2009) gegeben. Der EUR/CAD steigt auf seinen gleitenden 100-Tagesdurchschnitt (1,41841) an. Ein Tagesschluss über 1,4140 (Intradaytief & MACD Pivot) sollte die Stimmung vorsichtig positiv halten, da das Risiko für den EUR anhält.

Der CPI des Vereinigten Königreichs fällt auf tiefsten Wert in fast 15 Jahren.

Der Gesamt-CPI des Vereinigten Königreichs ist im Jahresverlauf bis Dezember auf 0,5% zurückgegangen, schneller als die erwarteten 0,7% (gegenüber 1,0% vor einem Monat). Die Schwäche wurde weitgehend erwartet, vor allem aufgrund des Ölpreisverfalls aber auch wegen der Supermarktpreiskämpfe. Als unmittelbare Reaktion wurde der GBP/USD auf 1,5085 abverkauft, der EUR/GBP kletterte auf 0,78295.

Ein Vereinigtes Königreich, das sich der Deflation nähert, scheint für die BoE günstig, da damit der Leitzins auf historischen Tiefs belassen werden kann, wir glauben jedoch, dass es nicht gesund ist, wenn sich die gegenwärtige Geldpolitik nur auf den Preisindikator stützt. Denn der Gesamt-CPI wird stark durch einen externen Faktor beeinflusst, nämlich den Ölmarkt, und der kann sich, je nach den Entscheidungen der Ölproduzenten, genauso schnell wieder erholen wie er gefallen ist. Die BoE hat das Problem nicht vollständig unter Kontrolle. Wie weit die BoE Vorteile aus der Situation ziehen könnte, ist aktuell das große Dilemma. Die SONIA-Kontrakte deuten jedoch darauf hin, dass dieses Jahr von einem länger anhaltenden Status quo auszugehen ist.

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Trend- und Momentumindikatoren im GBP/USD deuten auf einen erneuten Test der Unterstützung bei 1,50 hin. Stopps zeigen sich darunter. Optionsbarrieren bei 1,5100+ sollten den Druck auf das Cable hoch halten. Die technischen Indikatoren zum EUR/GBP sind flach. Ein Tagesschluss unter 0,7795 (MACD-Pivot) wird die Tendenz negativ halten. Große Vanilla-Fälligkeiten mit heutiger Fälligkeit liegen bei 0,7800/50 und sollten die Anstiegsversuche begrenzen.

SNB Glaubwürdigkeit in Gefahr

Es scheint, als würde der SNB die Glaubwürdigkeit verloren gehen, was wahrscheinlich auf die panischen Maßnahmen zur Einführung von negativen Zinssätzen zurückgeführt werden kann. Doch genau dies könnte für die SNB der Schritt für einen Eintritt in eine ineffiziente geldpolitische Spirale sein. Aggressive und wiederholte Kommentare des SNB-Vizepräsidenten Danthine zur Rolle eines Mindestwechselkurses für den EUR/CHF in der Geldpolitik haben den EUR/CHF-Floor bei 1,2000 ganz und gar nicht gestützt.

Nachdem sich die EZB offenbar auf eine vollständige QE vorbereitet, und auch nach den zusätzlichen Spannungen in Griechenland, hat der Druck auf den EUR/CHF gerade erst begonnen. Volatilitäten im EUR/CHF, die quasi bei Null liegen, deuten darauf hin, dass sich die SNB sicher eingeschaltet haben muss, um den Boden bei 1,20 zu verteidigen. Da nun die Glaubwürdigkeit der SNB auf dem Spiel steht, und sie von sich zunehmend Anstrengungen zur Verteidigung des Bodens abverlangt, geraten die Kosten der Interventionen mehr und mehr zu einem Problem, vor allem, da sich die EZB darauf vorbereitet, über den Kauf von Staatsschulden, mithin einer QE, mehr Liquidität zur Verfügung zu stellen.

Unsere langfristige Meinung ist, dass die SNB nach Wegen suchen wird, den Markt auf Niveaus von 1,21 oder 1,22 zurück zu drängen, wahrscheinlich mit stärkeren negativen Zinssätzen, bevor sie den Boden ganz still beiseite legt. Aufgrund der Bilanzerweiterung und dem langfristig negativen Ausblick in Europa (d.h. die Devisenreserven der SNB könnten 1 Bio. CHF erreichen, bevor die EU-Prognosen gesichert sein könnten) sowie aufgrund der langsam dahin schwindenden Marktglaubwürdigkeit, müssen die SNB-Mitglieder einsehen, dass die Verteidigung des Bodens letztendlich scheitern wird. Es gibt deutlichen Aufwärtsdruck auf die Euroswiss-Futures (100,30), da die Händler weitere negative Zinssätze einpreisen. Die Risk Reversals auf den EUR/CHF zeigen in der gesamten Fälligkeitskurve einen niedrigeren Trend auf.