US-Inflationsdaten - noch einmal hoch, aber dann “endlich durch”?

 | 10.05.2023 09:02

In einer Zeit wirtschaftlicher Unsicherheit wird erwartet, dass das Wachstum des US-Verbraucherpreisindex (CPI) im April konstant bei 5,0% bleibt, was den Konsensprognosen entspricht, während die Kern-CPI-Inflation voraussichtlich bei 5,6% verbleibt, leicht über der Konsensschätzung von 5,5%. Diese Kombination könnte die Märkte potenziell erschüttern, jedoch wird hiernach eine signifikante Verlangsamung des CPI-Wachstums im Mai und Juni erwartet.

Für den CPI-Headline-Wert im April wird ein monatlicher Anstieg von 0,6% erwartet, hauptsächlich getrieben durch den Energiesektor, der einen durchschnittlichen monatlichen Benzinpreisanstieg von 5,3% verzeichnete. Die Kern-CPI, welche verzögerten Dienstleistungspreisen mehr Gewicht verleiht, dürfte ein Monat-zu-Monat-Wachstum weit über dem historischen Durchschnitt von 0,5% aufzeigen. Wenn dieses Wachstum ungehindert anhält, könnte es die Inflationsbedenken verschärfen und die Märkte potenziell schwächen.

Die “gute” Nachricht hingegen ist, dass der CPI-Bericht für April eine der letzten Phasen des aktuellen Hochinflationszyklus markieren könnte. Mit dem Übergang in den Mai und Juni dürften die Wachstumsraten im Jahresvergleich aufgrund des Umlaufs von bemerkenswert hohen Vergleichswerten aus dem Vorjahr beispielsweise einen signifikanten Rückgang verzeichnen. 

Diese prognostizierte Deflation könnte durch zwei Hauptfaktoren begünstigt werden: eine prognostizierte Umkehr des signifikanten Wachstums der Großhandelspreise für Gebrauchtwagen, welches im ersten Quartal beobachtet wurde, und ein erwarteter erheblicher Rückgang der RBOB-Benzinpreise nach ihrem Höchststand im April.

Es wird erwartet, dass die Preise für langlebige Güter ein erhebliches Monat-zu-Monat-Wachstum aufweisen, das hauptsächlich durch die Gebrauchtwagenpreise getrieben wird. Der Gebrauchtwagen- und LKW-Index des CPI liegt in der Regel etwa zwei Monate hinter dem Manheim Used Vehicle Value Index zurück. Nach den Großhandelsdaten vom Februar deutet eine vorläufige Analyse des Manheim-Index auf einen Anstieg der CPI-Gebrauchtwagen- und LKW-Preise um 3,7% für April hin.

Obwohl der Preisdruck wahrscheinlich bis in den Mai hinein anhalten wird, scheint die Verbrauchernachfrage schwächer als erwartet, was die Händler möglicherweise dazu veranlasst, ihre Bestandsstrategien anzupassen. Die Daten für April bestätigten diesen Trend, da die saisonbereinigten Gebrauchtwagenpreise um 3% Monat-zu-Monat fielen und eine potenzielle Umkehr des signifikanten Anstiegs, der im ersten Quartal beobachtet wurde, markierten.

Im Lebensmittelsektor wird erwartet, dass die CPI-Preise für den Hausgebrauch im April moderieren, hauptsächlich aufgrund erheblicher jährlicher Rückgänge bei den Nahrungsmittelpreisen. Dieser Rückgang spiegelt sich im UN FAO Food Price Market Update wider.

ZUM MARKT:

Die Aktienmarktindizes ES und NQ schlossen den gestrigen Tag mit einem marginalen Rückgang von etwa 0,5%, während die Volatilitätsindizes VIX und VIX1D auf 17,71 bzw. 18,33 stiegen. Der jüngste Rückgang der realisierten Volatilität (RV) hat dazu geführt, dass die implizite Volatilität (IV) relativ stärker erscheint, was das Vertrauen in volatilitäts-basierten Fonds stärkt und sie dazu ermutigt, Kaufgelegenheiten zu ergreifen.

Für Anleger, die daran interessiert sind, Long-Volatilitätspositionen zu erwerben, ist es entscheidend, den größeren Markt-Kontext zu berücksichtigen. Trotz des abnehmenden Volatilitätstrends bestehen immer noch Möglichkeiten, insbesondere angesichts der signifikanten Call Wall bei 4200 und einer starken Unterstützung bei 4000. Allerdings sollten die aufkommenden Put-Gamma-Level um 3900 und 3925 SPX berücksichtigt werden. Wenn der Markt in Richtung dieser Level fallen würde, könnte dies der Beginn einer signifikanten Abwärtsbewegung sein.

In diesem Kontext ist es unerlässlich, ein genaues Auge auf die 4000er Marke zu haben. Wenn die Preise in Richtung des erhöhten Open Interest (OI) um 3900 zu rutschen beginnen, wäre es klug, zeitnah ein zunächst bärisches Szenario in Betracht zu ziehen.

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