Covid-19 verschärft Angebotskrise bei asiatischen Anleihen

 | 11.02.2021 11:35

Mit Blick auf Asien und Fixed Income in den Emerging Market hat nach unserer Einschätzung die COVID-19-Krise sowohl die Verfügbarkeit von Rendite als auch das Angebot an höherwertigen Vermögenswerten gegenüber der Nachfrage akut verringert, insbesondere angesichts der Abwärtsmigration der Ratings. Dieser strukturelle Mangel an qualitativ hochwertigen Krediten war weltweit gegenüber der unersättlichen Anlegernachfrage schon vor der COVID-19-Krise ein Problem. Die Krise hat diese Entwicklung einfach in einen Supergau verwandelt. Letztendlich sollten der verlängerte Nullzins-Zyklus, das geringere Trendwachstum in den entwickelten Märkten und den Schwellenländern, die durch ihre Verschuldung belastet werden, bedeuten, dass ein durch Duration induzierter Ausverkauf nur von kurzer Dauer sein könnte und Kaufgelegenheiten für langfristige Anleger bietet.

Die Erholung der Kreditwürdigkeit der verschiedenen Schwellenländer wird sehr differenziert verlaufen. Während es so aussieht, als hätten die entwickelten Märkte einen unmittelbaren Vorsprung gegenüber den Schwellenländern, erwarten wir eine signifikante Differenzierung innerhalb des Emerging-Market-Universums, die ihre Zukunft im Jahr 2021 und darüber hinaus bestimmen wird. Dies wird wahrscheinlich durch die Geschwindigkeit der Rückkehr zum Wachstum, die Begünstigung durch ein Wiederaufleben des Multilateralismus und die erwartete Durchführbarkeit der Bilanzsanierung bestimmt werden. Der Schlüssel zur Identifizierung von Schwellenmarkt-Wachstums-Outperformern im Jahr 2021 wird von drei Hauptfaktoren abhängen: dem Ausmaß der Impfbereitschaft, dem Delta zum normalisierten Wachstum auf den Niveaus von 2020 und einem stabilisierten Wert des langfristigen Potenzialwachstums, das nach der vollständigen Bewältigung von COVID-19 erreicht werden kann.

Im Hinblick auf die Entwicklung der Länderratings erwarten wir, dass die schlimmsten Herabstufungen, die durch COVID-19 verursacht wurden, hinter uns liegen. In Anbetracht der durch die Krise entstandenen Bilanzschäden erwarten wir jedoch für das nächste Jahr eine Fortsetzung des milden Abwärtstrends für die Schwellenmärkte.

h2 Chinas Prioritäten: Duale Kreislaufwirtschaft und Finanzstabilität/h2

Mit Blick auf China gehen wir davon aus, dass die Umorientierung der Prioritäten zu einem neuen langfristigen strukturellen Trend für Asien führen könnte. Nach der erfolgreichen Bewältigung der Pandemie haben die Behörden vom Feuerlöschmodus auf eine strategische Sichtweise der langfristigen Wirtschaftsentwicklung umgeschaltet. Mittelfristig sind wir der Ansicht, dass ihre obersten Prioritäten sein werden: Duale Kreislaufwirtschaft und Management der Finanzstabilität. Basierend auf diesen beiden neu ausgerichteten Prioritäten sollte China in der Lage sein, auf kontrollierte Weise strukturelle Wachstumsmöglichkeiten zu schaffen, die das BIP-Wachstum bis 2035 um 75 bis 100 % steigern können. Darüber könnte Chinas Ziel der Kohlenstoffneutralität zu einem höheren Investitionswachstum führen. Die Politik der drei roten Linien zur Kontrolle des Schuldenwachstums von Bauträgern wird wahrscheinlich zu einer erfolgreichen Beruhigung des Immobiliensektors beitragen.

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Das Wachstumspotenzial Indiens wird aufgrund der Auswirkungen durch die Pandemie, der Bilanzbeschränkungen und der moderaten politischen Reaktion auf 6 % eingeschätzt und bedeutet somit eine Verlangsamung. Da die Regierung jedoch fest entschlossen ist, das mittelfristige Wachstumspotenzial freizusetzen und Impfstoffe zur Verfügung zu stellen, erwarten wir, dass die Rating-Agenturen eine abwartende Haltung gegenüber den indischen Staatsratings einnehmen werden. Indem Indien sein Wachstumspotenzial ausschöpft, könnte es eine Herabstufung seiner Bonität abwenden.

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