Coronavirus zwingt Apple zu Gewinnwarnung

 | 18.02.2020 08:56

h2 Top-Thema/h2

Der Ausbruch des Coronavirus in China hat den Techkonzern Apple (NASDAQ:AAPL) zu einer Umsatzwarnung für das laufende Quartal gezwungen. Denn nicht nur die Fertigung der iPhones, sondern auch die Nachfrage in China leiden unter dem Coronavirus. Der Technologieriese hatte im vergangenen Monat einen Quartalsumsatz zwischen 63 und 67 Milliarden US-Dollar prognostiziert, was nach Aussage von Apple bereits mit Blick auf das Coronavirus eine grössere Bandbreite als üblich war. Diese Prognose werde nun nicht mehr erreicht, teilte der Konzern in der Nacht mit. Apple nannte keine neue Umsatzschätzung und erklärte, man werde wohl weitere Informationen zur Situation in China bei der Zahlenvorlage im April nennen. Die Umsatzwarnung von Apple ist das bisher prominenteste Beispiel, welche weitreichenden Auswirkungen das Coronavirus auf die globale Wirtschaft und die Märkte hat. Die Schwierigkeiten erstrecken sich auf die weltweiten Lieferketten, weil Montagelinien davon abhängig sind, wie schnell die Teile aus China kommen. In China wurden teilweise die traditionellen Werksferien zum chinesischen Neujahrsfest verlängert, um eine Ausbreitung zu vermeiden.

h2 Aktien Schweiz/h2

Bei ruhigem Handel ist es am Montag mit den schweizerischen Aktien noch etwas nach oben gegangen. Der SMI erreichte im Verlauf ein neues Rekordhoch bei 11.181 Punkten. Der Index schloss 0,4 Prozent höher bei 11.168 Punkten. Unter den 20 SMI-Werten standen sich 14 Kursgewinner und sechs -verlierer gegenüber. Umgesetzt wurden 30,05 (zuvor: 44,81) Millionen Aktien. In der Schweiz hielten sich die Kursbewegungen meist in Grenzen. Roche (SIX:RO) gewannen 0,8 Prozent, nachdem sie von der Citigroup (NYSE:C) auf "Buy" von "Neutral" hochgestuft worden waren. Die Analysten der US-Bank stuften gleichzeitig Novartis (SIX:NOVN) auf "Neutral" von "Buy" ab. Die Aktie verlor 0,1 Prozent. Gesucht waren ferner Nestle (SIX:NESN), die um 0,3 Prozent vorrückten, und Aktien der Banken und Versicherer. Credit Suisse (SIX:CSGN) gingen 0,3 Prozent höher aus dem Handel, UBS (SIX:UBSG) gewannen 0,7 Prozent. Swiss Life, Swiss Re und Zurich verbuchten Kursgewinne zwischen 0,3 und 1,1 Prozent. Schindler litten in der zweiten Reihe erneut unter dem eher verhaltenen Ausblick, den das Unternehmen bei der Vorlage von Geschäftszahlen am Freitag gegeben hatte. Der Kurs fiel um 0,6 Prozent. Die Citigroup hatte wegen des Ausblicks die Gewinnschätzungen und das Kursziel für Schindler gesenkt.

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h2 Aktien international/h2 h3 Europa/h3

Die europäischen Börsen haben am Montag mit leichten Aufschlägen geschlossen. Nicht nur hatte die Ansteckungsdynamik des Coronavirus über das Wochenende abgenommen. Zudem reagierte China weiter mit massiven geldpolitischen Erleichterungen und kündigte nun sogar Steuersenkungen an. Negative Nachrichten aus Japan wurden dagegen ignoriert. Dort brach das BIP um 1,6 Prozent im vierten Quartal ein. Aus den USA kamen keine Impulse, die Wall Street blieb wegen eines Feiertages geschlossen. Der DAX gewann 0,3 Prozent auf 13.784 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 ging es 0,3 Prozent auf 3.853 nach oben. Es gab indes auch warnende Stimmen: "Die Serie an Allzeithochs hat die Börsianer geradezu berauscht", warnte Marktstratege Thomas Altmann von QC Partners: "Diese Euphorie ist jedoch gefährlich. Risiken werden aktuell vollständig ausgeblendet". Vor allem stiegen die Kurse deutlich schneller als die Unternehmensgewinne. Kone gaben 4,6 Prozent nach. Mit einem Verkauf der Aufzugssparte an Finanzinvestoren bleibt für Kone ein Konkurrent erhalten, der zukünftig wahrscheinlich wettbewerbsfähiger aufgestellt sein dürfte. Die Aktien des französischen Technologiekonzerns Alstom (PA:ALSO) legten um 3,5 Prozent zu. Laut Kreiseberichten könnte schon am Montag der Kauf der Eisenbahnsparte von Bombardier (TSX:BBDb) für voraussichtlich 7 Milliarden Dollar bekannt gegeben werden. Alstom hatte Verhandlungen mit dem kriselnden kanadischen Konzern bestätigt. Die UBS (SIX:UBSG) wertete die Transaktion positiv und sah erhebliches Gewinnsteigerungspotenzial. Faurecia gewannen nach Zahlenausweis 6,5 Prozent. Positiv strichen die Analysten von Jefferies heraus, dass der freie Cashflow rund 20 Prozent über dem Konsens liege. Aber auch die Prognose für das Geschäftsjahr 2020 sei etwas besser ausgefallen, da die Franzosen für die weltweite Produktion von Kleintransportern etwas optimistischer gestimmt seien. Für die Aktien von Bayer (DE:BAYGN) und BASF (DE:BASFN) ging es um 1,9 bzw. 1 Prozent nach unten. Beide Unternehmen wurden in den USA zu Schadensersatz verurteilt. Eine US-Jury hatte gegen Bayer und BASF in einem Fall von Ernteschäden entschieden und einem Pfirsichbauern 265 Millionen Dollar zugesprochen. Bayer kündigte an, gegen die Entscheidung Berufung einzulegen.

h3 USA/h3

In den USA blieben die Börsen wegen des Feiertages "George Washington Tag" geschlossen.

h3 Asien/h3

Quer durch die Börsenplätze in Ostasien und Australien werden am Dienstag Verluste verzeichnet. Am japanischen Markt sinkt der Nikkei um 1,4 Prozent auf 23.195 Punkte. Vor allem Elektronikwerte leiden unter den wieder aufgefrischten Sorgen wegen der Coronaepidemie. Hinzu kommt, dass der Yen als sicherer Hafen profitiert und so zusätzlich Druck auf den Aktienmarkt ausübt.

h2 Anleihen/h2

Der deutsche Zehn-Jahres-Bund-Satz bewegte sich mit -0,399% wenig, verglichen mit -0,398% am Freitag. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen war am Freitag um 2,8 Prozent auf 1,59 Prozent gefallen. Die Stärke des Rentenmarktes sowie die Nachfrage nach Gold offenbarten, wie labil die Stimmung am US-Finanzmarkt sei, hieß es mit Blick auf die Lage in China vor dem US-Feiertag gestern.

h2 Analysen/h2

Dt. Bank hebt Clariant-Ziel auf 22 (21) EUR – Hold

UBS (SIX:UBSG) hebt Ziel Just Eat auf 9.100 (8.500) p – Buy

CS hebt Heineken-Ziel auf 103 (95) EUR – Neutral

Erstellt von MBI Martin Brückner Infosource GmbH & Co. KG im Auftrag von Swissquote. Alle Informationen wurden mit journalistischer Sorgfalt erarbeitet. Für Verzögerungen und Irrtümer wird keine Haftung übernommen.

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