CNY vor Inflationsdaten gedrückt, EUR konsolidiert

 | 09.12.2014 12:34

Das stärkere Risikomanagement bei den Anleiheemissionen in China hat den Yuan und die Aktien heute nach unten gedrückt. Die CSDC (China Securities Depository and Clearing Corporation) gab gestern die Entscheidung bekannt, nicht länger neue Unternehmensanleihen mit einem Rating unter AAA und unter AA zurückzukaufen. Diese Entscheidung engt den als Sicherheit verwendeten Wertpapierpool deutlich ein, weshalb die Liquiditätskonditionen straffer werden könnten, da viele Finanzinstitute keine andere Wahl haben werden, als ihren Verschuldungsgrad zu senken. Die neue Regelung wird laut Schätzungen 1.074 zu emittierende Anleihen betreffen mit einem Anleihewert von 470 Mrd. Yuan. Diese Nachrichten treffen die chinesischen Aktienindizes hart: Der Hang Seng schloss 2,34% tiefer, der Shanghai Composite gab um ganze -5,43% nach.

Der USD/CNY sprang zum ersten Mal seit Juli auf 6,2079 und ließ somit unsere alte Zielzone zwischen dem gleitenden 200-Tagesdurchschnitt (6,1792) und dem Fibonacci 61,8% (6,1803) deutlich hinter sich. Der RSI ist auf 81% gestiegen während das 30-tägige obere Bollinger Band aufgrund eines plötzlichen Anstiegs der Volatilitäten (bei 6,1693) weit zurückgelassen wurde. Sollten die am Mittwoch fälligen Inflationswerte den CNY-Abverkauf bestärken und somit die Wetten der Spekulanten für weitere Lockerungsmaßnahmen der PBoC wieder aufleben lassen, könnte es zu einer Intervention kommen, um die Volatilitäten wieder herunter zu bringen. Kurzfristig erwarten wir einen Schritt zurück in die wöchentliche Ichimoku-Wolkenbasis (6,1533/6,1940). Für die Zukunft wird die PBoC sicherlich eine systemweite Senkung des Mindestreservesatzes und weitere Zinssatzsenkungen durchführen, um die Liquidität aufrechtzuerhalten. Wir sehen in den mittelfristigen Versuchen der Yuan-Bullen ein begrenztes Aufwärtspotential.

EUR/USD vor TLTRO2

Der EUR/USD sucht vor der zweiten Tranche der am 11. Dezember fälligen TLTRO nach einem Boden. Die erste Tranche des gezielten LTRO-Programms im September war mit nur 82,60 Mrd. ausgeliehenen Euro an 255 Banken eine große Enttäuschung gewesen. Während die EZB bereit ist, maximal 400 Mrd. Euro auszugeben (wovon wir weit entfernt sind), glauben wir, dass das Ergebnis von TLTRO2 diesem Ziel nicht nahe kommen wird. Der Konsens für die Kreditaufnahmen im Dezember liegt bei 170 Mrd. Euro. Wir sehen diese Woche Spielraum für weitere Enttäuschungen. Wir gehen deshalb davon aus, dass die Konsolidierung im EUR-Komplex bis zum letzten geplanten EUR-Ereignis des Jahres anhalten wird.

Die Trend- und Impulsindikatoren sind für den EUR/USD leicht negativ. Wir platzieren unseren Widerstand bei 1,2440/45 (MACD Pivot/gleitender 21-Tagesdurchschnitt) und bleiben Verkäufer bei Rallyes, solange diese Zone nicht durchbrochen wird. Der Grund für diese Strategie ist einfach: Je niedriger die TLTRO-Kredite, desto höher die Wahrscheinlichkeit einer QE. Optionsgebote weisen vor 1,2400/20 eine leicht negative Skew auf, leichte Gebote mit heutiger Fälligkeit liegen über 1,2445.

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Der EUR/GBP konsolidiert seine Schwäche unter dem gleitenden 50-Tagesdurchschnitt (0,78970). Die Tendenz bleibt nach unten gerichtet, die erste Unterstützungslinie zeigt sich bei 0,78250 (steigender Boden von Okt-Dez). Ein Ausbruch unter diesen Boden sollte den Abwärtsdruck intensivieren. Die Schlüsselunterstützung liegt bei 0,77666/0,77672 (Tief vom 30. Sept. / 1. Okt.).

Aufgrund einer breit angelegten JPY-Stärke hat der EUR/JPY die neuntägige Konversionslinie nach unten durchbrochen. Wegen der politischen Unsicherheiten vor den vorgezogenen Neuwahlen am 14. Dezember sehen wir bei den JPY-Paaren eine lebhafte Oberseite und setzen auf eine tiefere Abwärtskorrektur im Laufe der Woche. Kommentare von japanischen Politikern werden diese Woche im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen. Für JPY-Händler ist es wichtig zu beobachten, welche Unterstützung die Abenomics aus den Wahlen am Sonntag erhalten wird. Wir glauben, dass PM Abe die erforderliche Unterstützung bekommt. Ist dies der Fall, so erwarten wir, dass die JPY-Paare einen weiteren angemessenen Schritt nach oben machen werden. Nur dann werden wir beim EUR/JPY einen Durchbruch durch die Angebote über 150 in Erwägung ziehen.