Ivana Delevska | 11.05.2023 16:03
Nach mehreren schwierigen Quartalen zeichnet sich für Cloud-Aktien im zweiten Halbjahr 2023 endlich ein deutlich günstigeres Umfeld ab. Während die Flucht in die Sicherheit die Mega-Cap-Aktien unterstützt, lässt sich die gigantische Bewertungslücke nicht länger leugnen.
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Während die Ergebniskennziffern der Hyper-Scaler nicht sonderlich überraschen konnten, führte jeder zusätzliche positive Kommentar zu übergroßen Marktreaktionen. Microsoft (NASDAQ:MSFT) meldete das stärkste Zahlenwerk, während GCP und AWS im Rahmen der Erwartungen lagen oder enttäuschten. Die wichtigste Erkenntnis aller Unternehmen war aber, dass die Trends zur Cloud-Optimierung nicht besser werden, aber auch nicht schlechter. Das ist insofern wichtig, als wir glauben, dass es besonders wichtig ist, sich auf Letzteres zu konzentrieren, wenn man in Abschwungphasen nach der Talsohle sucht. An solchen Hinweisen kann man nämlich recht einfach erkennen, ob die Talsohle bereits erreicht ist.
Microsoft's Azure wuchs um 31 %. Der Tech-Gigant rechnete mit einem Wachstum von 26 bis 27 %, darunter 1 %, das direkt aus dem KI-Bereich stammt. Das mag nicht viel erscheinen, aber es ist eine Run-Rate von mehr als 400 Millionen Dollar für KI-Dienste und damit ein guter Ausgangspunkt. Der interessanteste Kommentar, der aus dem Earnings Call hervorging, war, dass die Firmen zwar immer noch ihre Ausgaben optimieren, Microsoft aber beginnt, neue Workloads in Bereichen zu sehen, die e zuvor nicht gessehen hat (Biowissenschaften usw.). Darüber hinaus erklärte das Management, dass zwar weitere Optimierungen anstünden, aber "ab einem gewissen Punkt können die Workloads nicht mehr weiter optimiert werden".
Der Umsatz von Amazons (NASDAQ:AMZN) AWS erzielte ein Wachstum von 16 %. Während das zunächst als deutlich positiv vom Markt interpretiert wurde, merkte das Management an, dass es im April in Richtung 11 % Wachstum geht. Investoren erwarteten bereits ein langsameres Wachstum im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorquartal, aber die Größenordnung des Deltas wurde so nicht erwartet.
Googles (NASDAQ:GOOGL) GCP wuchs um 28 % und erzielte im Quartal einen operativen Gewinn. Google ist der kleinste und unrentabelste der drei Anbieter.
Per Saldo stachen die Ergebnisse von Microsoft hervor. Denn das Unternehmen prognostiziert nun ein höheres Wachstum im zweiten Quartal 2023 im Vergleich zu Amazon, falls die Trends im April das ganze Quartal über anhalten. Die wichtigste Erkenntnis war, dass die Unternehmen zwar ein langsameres Wachstum im 2. Quartal 2023 erwarten, die zugrunde liegenden Trends (Client-Optimierungen) aber nicht schlechter werden.
Während der rückläufige Trend beim Wachstum der Cloud-Ausgaben in den letzten vier Quartalen leicht zu erkennen ist, ist der Unterschied zwischen dem ersten Halbjahr 2023 und dem zweiten Halbjahr 2023 nicht so offensichtlich. In der zweiten Jahreshälfte werden die Vergleichszahlen deutlich einfacher, vor allem dann im vierten Quartal.
Während wir davon ausgehen, dass die Cloud-Aktien durch einfache Vergleiche einen Boden finden werden, glauben wir auch, dass wir an der Schwelle zu einer gigantischen Cloud-Ausgabenwelle stehen. Hierzu drei wichtige Punkte:
Während die "Flucht in die Sicherheit" die Mega-Caps begünstigt, ist die Bewertungslücke inzwischen zu groß, um sie zu ignorieren. Die Multiple-Gap zwischen Small Caps und Large Caps im Softwarebereich befindet sich jetzt auf einem 10-Jahres-Tief.
Mid-Cap-Unternehmen wie Snowflake (NYSE:SNOW), Datadog (NASDAQ:DDOG), Cloudflare (NYSE:NET) und Zscaler (NASDAQ:ZS) erzielen in der Regel Umsatzsteigerungen, die ein Vielfaches des Wachstums der Hyper-Scaler betragen.
Für uns war in diesem Quartal besonders auffällig, dass diese Mid-Caps zwar hart unter Druck gesetzt wurden (rund 50 bis 60 % Rückgang seit Januar/22) und in ihrer Performance von den Hyper-Scalern/Semis abwichen, sich die Kluft bei den Fundamentaldaten aber nicht wesentlich vergrößerte. Im Allgemeinen hat ein Unternehmen wie Datadog in der Vergangenheit das Doppelte der AWS-Wachstumsrate erreicht. Im letzten Quartal prognostizierte das Unternehmen für das 2. Quartal 2023 ein Wachstum von 23 % im Vergleich zu AWS mit 11 %, was bedeutet, dass die Kluft zumindest konstant bleibt.
Für fundamental orientierte Anleger ist besonders interessant, dass diese Mid-Cap-Unternehmen über bewährte Geschäftsmodelle verfügen (sie erwirtschaften bereits Umsätze in Höhe von 1 Milliarde Dollar) und einen positiven freien Cashflow aufweisen. Ihr Wachstums- und Volatilitätsprofil ähnelt dem eines Unternehmens wie Nvidia, wobei der Hauptunterschied darin besteht, dass Nvidia "frühzyklisch" ist. Während wir also weiterhin eine starke Performance von Nvidia erwarten, könnte sich die Lücke im Laufe der Zeit deutlich verringern.
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