Chipmangel: Mercedes schickt 5600 brasilianische Mitarbeiter in Kollektivurlaub

 | 07.04.2022 15:07

Seit Anfang 2021 musste ein Großteil der Automobilhersteller immer wieder die Produktionsbänder stilllegen. Der Grund: ein weltweiter Mangel an Halbleiterchips. Ohne diese geht in der Branche heute kaum mehr was. Sie stecken unter anderem in den Steuergeräten, die Antrieb sowie Fahr- und Bremsverhalten oder den Einsatz von Airbags regeln, in der elektronischen Sitzsteuerung, in der Innenbeleuchtung. Jetzt hat es erneut zwei brasilianischen Standorte der Mercedes-Benz (DE:MBGn) Group erwischt.

Aufgrund des anhaltenden Mangels an Halbleiterchips muss die Mercedes-Benz Group insgesamt 5600 Mitarbeiter aus zwei Werken in Brasilien zwangshalber in den kollektiven Urlaub schicken. Nach Informationen der Mercedes-Benz Group wurde vor Ort die Produktion von Busfahrgestellen, Lastwagen, Lastwagenkabinen und weiteren Autoteilen „an die derzeitige Situation angepasst“. Betroffen sind 5000 Mitarbeiter im Werk in Sao Bernardo do Campo sowie 600 Mitarbeiter im Werk in Juiz de Fora. Unterbrochen wird die Produktion in beiden Standorten vom 18. April bis zum 3. Mai. Im Werk in Juiz de Fora stehen somit das zweite Mal innerhalb kürzester Zeit die Bänder still. So hatte das Unternehmen bereits im März diesen Jahres rund 1200 Mitarbeiter wegen Engpässen in der Lieferkette in einen bezahlten Tarifurlaub geschickt.