Investing.com | 06.10.2023 06:42
Wir befinden uns zweifelsohne inmitten eines technologischen Tauziehens, bei dem sich die USA und China als schwergewichtige Kontrahenten gegenüberstehen. Diese Auseinandersetzungen betreffen auch den Bereich der innovativen Mikrochips, die von höchster strategischer Bedeutung sind.
Die USA haben sich im Laufe der Zeit eine Führungsrolle im Halbleitersektor erobert. Man darf jedoch nicht vergessen, dass fast 90 % der von NVIDIA (NASDAQ:NVDA) und Broadcom (NASDAQ:AVGO) hergestellten Hightech-Chips aus Taiwan stammen, einem Gebiet, das China bekanntlich für sich beansprucht.
Wegen dieses komplizierten Details ist der Konflikt sehr vielschichtig und geht über eine rein technologische Rivalität hinaus, die aus chinesischer Sicht eine doppelte Bedeutung hat:
Im Moment sind alle Augen auf die bevorstehenden Wahlen in Taiwan gerichtet (13. Januar 2024). Die Möglichkeit einer friedlichen Lösung des Konflikts zwischen dem Inselstaat und dem chinesischen Festland hängt stark vom Ausgang dieser wichtigen Wahlen ab.
Auch wenn die USA dachten, dass sie die Situation fest im Griff haben, haben die jüngsten Ereignisse das Gegenteil gezeigt. Im vergangenen Sommer stellte das chinesische Unternehmen Huawei ein Smartphone mit einem außergewöhnlich innovativen Chip vor und unterstrich damit die von China ausgehende Bedrohung für die USA.
Diese Entwicklung könnte zu einer Verschärfung bestimmter Maßnahmen seitens des Weißen Hauses führen, einschließlich strengerer Exportbeschränkungen, was unweigerlich die Gewinne der Unternehmen des Sektors schmälern und Öl ins Feuer des Konflikts gießen würde.
Die US-Embargos zielen wohl darauf ab, die chinesische Produktion moderner Chips zu behindern - allerdings hat China als Gegenmaßnahme den Bau von vier neuen Fabriken angekündigt und damit seine Produktionskapazität praktisch verdreifacht.
Das übergeordnete Ziel der USA besteht darin, Chinas Fähigkeit zur Herstellung integrierter Schaltkreise kurz- und mittelfristig zu bremsen, die für den militärischen Sektor und den Bereich der künstlichen Intelligenz von immenser Bedeutung sind. Wir dürfen auch nicht vergessen, dass Chips, die auf veralteten Integrationstechnologien beruhen, überall verwendet werden und in Automobilen, Haushaltsgeräten und Geräten des täglichen Lebens eine wichtige Rolle spielen.
Doch China wehrt sich nicht nur gegen Maßnahmen seitens der USA.
Auch die Niederlande haben Beschränkungen für den Verkauf wichtiger Maschinen für die Halbleiterherstellung beschlossen. Das ist eine wichtige Entwicklung, zumal in den Niederlanden mit ASML (NASDAQ:ASML) der weltweit größte Hersteller solcher Maschinen ansässig ist. Auch Japan ist in diesem Konflikt mit dabei und hat ein Verbot von Halbleiterexporten verhängt, um den technologischen Fortschritt Chinas zu bremsen.
So wird dieser Konflikt Schockwellen auch in andere Sektoren senden.
In diesem Zusammenhang ist auch zu erwähnen, dass Mexiko für US-Unternehmen, die ihre Abhängigkeit von China durch Nearshoring verringern wollen, zu einem begehrten Gateway geworden ist. Das jüngste Schwergewicht, das in diese Richtung aktiv geworden ist, ist Tesla (NASDAQ:TSLA).
h2 Welche Aktien sind am stärksten von diesem Konflikt betroffen?/h2Wir wollen vor diesem Hintergrund prüfen, welche S&P 500-Unternehmen am ehesten von diesem Technologiekrieg betroffen sein werden und welche möglicherweise davon profitieren könnten.
Apple (NASDAQ:AAPL) gilt gemeinhin als das am stärksten betroffene Unternehmen - ist es aber nicht, denn der Umsatz des iPhone- und Mac-Herstellers in China macht nur 18,8 % des Gesamtumsatzes aus, ein deutlich geringerer Anteil als bei anderen Technologieunternehmen, insbesondere in der Halbleiterindustrie (ETR:SEC0) (ETR:{1177094|SEC0}).
Nachfolgend finden Sie unsere Liste der S&P 500-Unternehmen mit dem größten China-Engagement, gefolgt vom prozentualen Anteil ihrer Umsätze, die aus dem bedeutendsten asiatischen Land stammen:
Auf der anderen Seite ist die Intel Corporation (NASDAQ:INTC) ein Unternehmen, das langfristig von diesem Technologiekrieg profitieren könnte, immerhin baut es seine Präsenz an Chip-Produktionsstandorten in den USA stark aus.
INTC veröffentlicht seine Quartalsbilanz am 26. Oktober. In den letzten 12 Monaten ist der Kurs des Unternehmens um ca. 30 % gestiegen, in den letzten 3 Monaten um ca. 5,85 %.
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