Chartanalyse Bayer: darf bereits von einem Turnaround gesprochen werden?

 | 24.08.2019 12:25

In den vergangenen Handelswochen konnte sich der Leverkusener Agrarchemie- und Pharmakonzern in der Spitze um mehr als 35 Prozent erholen. Ausschlaggebend hierfür waren vor allem die Aussicht auf einen Vergleich zur Beilegung der Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten in den USA sowie die Veräußerung der Tier-Arzneimittel-Sparte für 7,6 Mrd. USD. Dadurch kann Bayer (DE:BAYGN) einen Teil der Schulden, welche durch die Übernahme von Monsanto (NYSE:MON) entstanden sind, abbauen. Bei den Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten strebt der Konzern eine Zahlung von bis zu acht Mrd. USD für einen Vergleich mit den 18.400 Klägern an. Dies wäre eine deutlich geringere zu zahlende Summe als von den Analysten angenommen. Hierbei wurde von rund 15 bis 20 Mrd. USD ausgegangen.

Aus charttechnischer Sicht konnte Bayer im Zuge der Erholungsbewegung der vergangenen Handelswochen einen guten Schritt in Richtung Turnaround starten. Zumindest im Mittelfristigen Kontext. Denn hierbei konnte der mittelfristige Abwärtstrend nachhaltig überwunden werden. Selbiges gilt für den GD200 (daily, aktuell bei ca. 64,02 EUR). Dadurch konnte der übergeordnete Unterstützungsbereich von 58 EUR nachhaltig verteidigt werden. Ich gehe halte daher auch weiterhin an meinem Aufwärtsszenario für die nächsten Handelsmonate fest und erwarte ein Ansteuern des Widerstands von ca. 83 EUR. Nach einer mehrwöchigen Korrekturbewegung gehe ich sogar von einem Ansteuern des langfristigen Abwärtstrends aus. Dieser notiert derzeit bei ca. 100 EUR. Von einem nachhaltigen Turnaround im übergeordneten Kontext kann allerdings erst ausgegangen werden, wenn dieser Trend überwunden wird.