Fawad Razaqzada | 17.07.2020 14:33
Zugegeben, in Bezug auf die Wirtschaftsdaten gibt es heute nicht allzu viel zu erwarten, abgesehen von einigen wenigen Konjunkturdaten aus Nordamerika. Die Anleger sind damit beschäftigt, die Unternehmensergebnisse zu analysieren und herauszufinden, was diese für den Gesamtmarkt bedeuten. Für Devisenhändler könnte der {USD/CAD angesichts der Tatsache, dass die kanadischen Großhandelsumsätze sowie die US-amerikanischen Baugenehmigungen, Baubeginne und die Verbraucherstimmung der Uni Michigan später veröffentlicht werden, einige Chancen bieten.
Es bleibt abzuwarten, ob und inwieweit der USD/CAD auf die oben genannten Daten reagieren wird, zumal dieses Paar sehr empfindlich auf "Risk On, Risk Off" reagiert, wodurch es negativ auf die Volatilität an den Aktienmärkten anspringt. Es hängt also viel von der Richtung der Aktienmärkte ab, und wenn man die Kursentwicklung bei den Index-Futures und europäischen Indizes wie dem FTSE und dem DAX betrachtet (beide rangieren gerade im Plus), könnte die Wall Street die Woche freundlich beenden. Das sollten gute Nachrichten für den kanadischen Dollar und schlechte für den USD/CAD sein.
Am Donnerstag erholte sich der USD/CAD wieder, als die Bullen erneut die 200-Tage-Linie verteidigten. Der US-Dollar wurde durch die Einzelhandelsumsätze und den Philly Fed Index gestützt. Auch die leichte Korrektur an den Aktienmärkten spielte dem Greenback in die Karten.
Sollte die Stimmung gegenüber risikoreichen Anlagen jedoch weiterhin positiv bleiben, dann könnte sich der USD/CAD wieder nach unten bewegen, und diesmal möglicherweise entscheidend nach unten ausbrechen. Andernfalls müssen die Bären wohl auf kommende Woche warten, wenn einige wichtige kanadische Daten veröffentlicht werden, darunter die Einzelhandelsumsätze (Dienstag) und der Verbraucherpreisindex (Mittwoch).
Aus technischer Sicht hat der USD/CAD in den letzten Wochen tiefere Tiefs und tiefere Hochs ausgebildet, was deutlich die Tatsache unterstreicht, dass der Trend nach unten zeigt. In jüngster Zeit hat das Paar innerhalb einer Wimpelformation konsolidiert. Allerdings waren die Bären bislang nicht in der Lage, die 200-Tage-Durchschnitt zu unterbieten. Ein ähnliches Konsolidierungsmuster war zwischen April und Mai zu beobachten, bevor die Kurse Ende Mai entscheidend nachgaben. Könnten wir einen ähnlichen Breakdown noch einmal erleben?
Was ich mir also aus bärischer Sicht entweder heute oder in den nächsten Handelssitzungen als nächstes wünsche, ist ein entscheidender Bruch unterhalb der Unterstützung und der 200-Tage-Linie um 1,3510. Sollte dies eintreten, könnte der USD/CAD auf ein neues Mehrmonatstief unter 1,3310 fallen, wo die Stop-Loss-Orders der gefangenen Bullen liegen könnten.
Sollte sich das bärische Szenario jedoch nicht bewahrheiten und wir uns nördlich des vorherigen Wochenhochs bei knapp unter 1,3650 bewegen, würde dies die kurzfristige bärische Sichtweise entkräften und möglicherweise zu einer starken Rallye nach oben führen - insbesondere wenn es zu einem entsprechenden Ausverkauf am Aktienmarkt (und/oder Rohöl) kommt.
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