Investing.com | 16.06.2020 21:35
"Ein Dollar-Crash ist praktisch unausweichlich", so Stephen Roach , ein Ökonom an der Yale Universität.
Angesichts einer extrem niedrigen inländischen Sparquote und eines chronischen Leistungsbilanzdefizits dürfte sich die Krise noch verschlimmern, weil die USA das Defizit in den kommenden Jahren weiter aufblähen werden. Die um Wertberichtigungen bereinigte nationale Sparquote fällt voraussichtlich so tief in den negativen Bereich wie noch nie zuvor in der Geschichte der USA oder einer führenden Volkswirtschaft.
Gleichzeitig kehre Amerika der Globalisierung den Rücken und konzentriere sich lieber auf sich selbst. Das sei eine tödliche Kombination, denn diese Strategie könnte andere Länder dazu bewegen, ihre Dollar-Bestände zu reduzieren.
Ein derartiges Szenario würde eine deutliche Machtverschiebung auf der Weltbühne signalisieren, wenngleich diese Entwicklung eine Weile dauern könnte.
Derzeit wird der US-Dollar von einem Doppelschlag getroffen: die Fed druckt Geld ohne Ende und die Regierung schmeißt das Geld dann mit vollen Händen raus. Das verringert kurzfristig den relativen Wert jedes Dollars und verschärft langfristig die bereits prekäre Situation der Weltreservewährung.
Der Dollar legte gestern nach einem zweitätigen Rallye-Impuls eine Pause ein. Mehr als eine kleine Korrektur im übergeordneten Ausverkauf war die jüngste Erholung wohl aber nicht. Mit dem Rutsch unter die Range Ende Mai vollzog der US-Dollar eine negative Weichenstellung. Tatsächlich erfordert das kalkulatorische Kursziel aus der Höhe der Konsolidierungsrange einen Test der Tiefs vom 9. März.
Sowohl der RSI als auch der ROC - beide Indikatoren basieren auf Momentum - lieferten Widerstand. Das Momentum signalisiert, dass der Preis seine Korrektur bereits ausgereizt hat. Beide Momentumindikatoren waren bereits wieder auf die Niveaus zurückgekehrt, als der US-Dollar-Index noch innerhalb eines symmetrischen Dreiecks bis zum 27. Mai gehandelt wurde.
Die 50-Tage-Linie fiel wieder in Richtung der 100-Tage-Linie zurück. Möglicherweise droht als nächstes ein Rutsch unter die 200-Tage-Linie, wodurch ein so genanntes Todeskreuz entstehen würde. Die Tatsache, dass alle drei wichtigen gleitenden Durchschnitte an der unteren Begrenzungslinie der vorherigen Range liegen, unterstreicht die Bedeutung dieses Widestandsbereichs.
h3 Handelsstrategien/h3
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