Chart des Tages - US-Dollar: Die technische Verfassung bleibt kritisch

 | 16.06.2020 21:35

"Ein Dollar-Crash ist praktisch unausweichlich", so Stephen Roach , ein Ökonom an der Yale Universität.

Angesichts einer extrem niedrigen inländischen Sparquote und eines chronischen Leistungsbilanzdefizits dürfte sich die Krise noch verschlimmern, weil die USA das Defizit in den kommenden Jahren weiter aufblähen werden. Die um Wertberichtigungen bereinigte nationale Sparquote fällt voraussichtlich so tief in den negativen Bereich wie noch nie zuvor in der Geschichte der USA oder einer führenden Volkswirtschaft.

Gleichzeitig kehre Amerika der Globalisierung den Rücken und konzentriere sich lieber auf sich selbst. Das sei eine tödliche Kombination, denn diese Strategie könnte andere Länder dazu bewegen, ihre Dollar-Bestände zu reduzieren.

Ein derartiges Szenario würde eine deutliche Machtverschiebung auf der Weltbühne signalisieren, wenngleich diese Entwicklung eine Weile dauern könnte.

Derzeit wird der US-Dollar von einem Doppelschlag getroffen: die Fed druckt Geld ohne Ende und die Regierung schmeißt das Geld dann mit vollen Händen raus. Das verringert kurzfristig den relativen Wert jedes Dollars und verschärft langfristig die bereits prekäre Situation der Weltreservewährung.