Chart des Tages: Warum der US-Dollar gegenüber dem Yen plötzlich nachgibt

 | 08.10.2018 16:01

Während der Dollar aus fundamentaler Sicht alle Gründe auf seiner Seite hat, weiter anzusteigen, ging seine Schwäche gegenüber dem Yen am dritten Handelstag in Folge weiter.

Der Dollar ist stark und sollte in den kommenden Monaten nur noch stärker werden aus einer Reihe von Gründen. Zuvorderst unter ihnen ist Fed-Chef Jerome Powell, der einen klaren Marschrichtung zu höheren Zinssätzen ausgegeben hat. Hinzu kommt, dass die US-Wirtschaft weiter äußerst gute Konjunkturdaten erbringt, unter ihnen die niedrigste Arbeitslosenquote in 48 Jahren. Eine weitere gute Nachricht für den Dollar ist, dass ein Ausverkauf an US-Staatsanleihen deren Renditen auf ein Siebenjahreshoch gebracht hat, was Investoren aus dem Ausland anzieht, die Dollar kaufen müssen, um in Dollar notierte Anleihen erwerben zu können. Und zu guter Letzt steht auch noch der Euro unter Druck, wegen eines unerwarteten Rückgangs der Industrieproduktion in Deutschland, was auf einen weiteren Anstieg des Dollars hinweist, da beide Währungen für gewöhnlich in entgegengesetzte Richtungen ziehen.

So, bei all den guten Nachrichten, wieso fällt dann der Dollar gegenüber dem Yen?

Verschiedene Gegenwinde für Risikowerte beginnen den Investoren an den Nerven zu zerren. Der amerikanisch-chinesische Handelskonflikt ist am Eskalieren, die chinesische Konjunktur befindet sich in der Sackgasse und die Bedrohung durch eine wachsende euroskeptische Stimmung nimmt zu, dank der Auseinandersetzung um das Budget Italiens zwischen der Regierung und der Europäischen Kommission. Wie wir schon früher berichtet haben, scheint es als würde der Stress im Markt zunehmen, sodass der Yen wieder seine althergebrachte Position als dominante Fluchtwährung einnimmt, zulasten des Dollars. Das wir klar von dem Umstand signalisiert, dass der Dollar sogar dann gegenüber dem Yen fällt, wenn er gegenüber den anderen Währungen ansteigt.