Chart des Tages: Shanghai Composite rutscht in einen Bärenmarkt

 | 26.06.2018 16:01

Das Einzelthema, dass das Geschehen an den Aktienmärkten jetzt prägt, ist US-Präsident Donald Trumps eskalierender Handelskrieg und die beiden Gegner in ihm, die Vereinigten Staaten und China. Trotz wiederholter Ausverkäufe bleiben die US-Aktienindizes und der Dollar im Aufwärtstrend.

Das gleiche kann man allerdings nicht von chinesischen Aktien sagen. Heute Morgen ist der Shanghai Composite offiziell in einen Bärenmarkt übergegangen, nachdem der Kurs des Index 20% unter sein Hoch vom Januar gefallen war. Der chinesische Yuan kam ebenfalls ins Rutschen und hat 5% gegenüber dem USD eingebüßt.

Während die Fed dabei ist, die Zinssätze anzuheben und sogar den Ausblick um eine zusätzliche vierte Zinserhöhung in diesem Jahr aufstockte, hat die chinesische Zentralbank die Investoren geschockt, als sie die Zinssätze stehenließ. China befürchtet eine Schuldenkrise mit der die Liquidität austrocknen würde und Investitionen zum Erliegen kämen. Diese Zinsentscheidung folgte auf den jüngsten Dreifachschlag gegen das Wirtschaftswachstum Chinas, als die Industrieproduktion, die Einzelhandelsumsätze und Infrastrukturausgaben auf ihren niedrigsten Niveaus in mehreren Jahren zurückfielen.

Im Kontrast dazu wächst geht das Wirtschaftswachstum in den USA weiter. Die Arbeitslosigkeit steht auf ihrem niedrigsten Niveau seit dem Jahr 2000 und moderate Lohnwachstum hält die Inflation im Zaum. Zur gleichen Zeit bleibt das Verbrauchervertrauen hoch.

Es scheint, als seien die USA besser positioniert, einem sich aufheizenden Handelskrieg zu widerstehen. Das ist, was Trump in seiner Haltung zu China den Rücken gestärkt hat.

Während die Konjunktur in China langsamer wird, geht das Wachstum in den USA weiter. An diesem Punkt fragen sich die Chinesen, ob sie sich auf einen Handelskrieg eingelassen haben, den sie kaum gewinnen können.