Chart des Tages: Facebook-Aktie geht in den Keller nach Datenleck

 | 21.03.2018 17:10

von Pinchas Cohen

Der Artikel erschien am 20. März 2018 im englischen Original unter dem Titel 'Chart Of The Day: Facebook Shares Plunge On Data Breach News' auf Investing.com.

Gestern vernichteten angewiderte Investoren 37 Mrd USD an Facebooks (NASDAQ:FB) Börsenwert aus, nachdem am Wochenende Nachrichten hereingekommen waren, dass weltweit Aufsichtsbehörden Ermittlungen in Anschuldigungen eines massiven 'Datenlecks' der Plattform vorbereiten, auch wenn der Soziale Medien Riese diese Darstellung ablehnt. Es handelt sich um die jüngste Herausforderung, die weitaus mehr Schaden und wesentlich kontroverser sein könnte, als die Probleme, denen sich Facebook im letzten Mai gegenüber sah. Damals wurde bekannt , dass es Abrechnungsprobleme hatte, die zu überhöhten Rechnungen für Werbetreibende führten.

Der Ausverkauf kam nach Berichten in der New York Times und dem britischen Observer, denen nach in 2014 Cambridge Analytica, ein in Großbritannien angesiedelter Datensammler, der neben anderen Diensten, seinen Kunden Profile von Wählern anbietet, Informationen von 50 Mio Facebook Nutzern angezapft hatte. Anscheinend zahlte Cambridge Analytica Nutzern einen kleinen Betrag, um ein Persönlichkeitsquiz auf Facebook herunterzuladen, die dann Details von jedem ihrer Facebook-Konten sammelte, sowie heimlich Informationen über ihre Freunde gewann. Das Unternehmen, dass Verbindungen zur Wahlkampagne Trumps in 2016 hatte, sowie große Wahlspenden vom Firmengründer Robert Mercer, sammelte und nutzte die Kundendaten für politische Zwecke.

Paul Grewal, Facebook Vizepräsident und stellvertretender Justiziar verneint Fehlverhalten. Er besteht darauf, dass die Nutzer "wissentlich ihre Informationen zur Verfügung gestellt haben, keine System infiltriert worden sind und keine Passwörter oder sensible Informationen gestohlen oder gehackt worden sind. Jeder Beteiligte gab seine Zustimmung.”

Auch wenn der Anwalt technisch korrekt sein könnte, die Tatsache, dass das Unternehmen sofort seine Verbindungen mit Cambridge Analytica kappte, nachdem es erfuhr, dass Daten ohne Facebooks Wissen abgesaugt wurden, spricht Bände. Die tiefere Frage ist, ob Facebook an den unfairen Geschäftspraktiken, einschließlich der Ausnutzung seiner Kunden für Marketing und politische Zwecke, zum Vorteil der zahlenden Kunden beteiligt ist.

h3 Regulierer bereiten Ermittlungen vor/h3

Facebook zeichnet nicht nur die Klicks und Vorlieben seiner Nutzer auf, sondern auch die besuchten Seiten.

Daten, die die Plattform noch nicht über ihre Nutzer besitzt, wie finanzielle Informationen, werden gekauft. Facebook macht massive Investitionen wie es besser Daten sammeln und seine Nutzer ausbeuten kann, die vielleicht eher als die "Benutzten" bezeichnet werden sollten.

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Regulierungsbehörden in den USA, der EU, Großbritannien und anderen Ländern schicken sich nun an, diese eher zweifelhaften Aktivitäten zu untersuchen, um zu sehen, ob Gesetze gebrochen wurden und ob neue, härtere Regeln eingeführt werden sollten.

Als das Drama seine Kreise zieht, hilft es sicher nicht, dass in einem Chat in 2010 der damals 19 Jahre alte Facebook Gründer Mark Zuckerberg sich rüde über die Leichtgläubigkeit seiner ersten Nutzer lustig macht, als diese ihm ihre privaten Daten wie Emails, Bilder und Adressen überließen. Das könnte ihm nun zum Problem werden.