Chart des Tages: Comeback des russischen Rubels nachhaltig?

 | 08.04.2022 07:53

Am 22. Februar, als sich russische Truppen an Teilen der ukrainischen Grenze sammelten und ein russischer Einmarsch immer wahrscheinlicher wurde, verhängten die USA und Großbritannien Sanktionen gegen russische Banken und Oligarchen, die Präsident Putin nahe stehen.

Nur wenige Tage nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine am 24. Februar wurden russische Banken aus dem SWIFT-System, dem globalen Interbankensystem, das Finanztransaktionen und Zahlungen zwischen Banken weltweit ermöglicht, ausgeschlossen. Darüber hinaus verhängte der Westen Sanktionen gegen die russische Zentralbank, um sie daran zu hindern, ihre Devisenreserven in Höhe von 630 Mrd. USD zum Ausgleich der Sanktionen zu liquidieren.

Die russische Währung, der Rubel brach zwischen dem 24. Februar und dem 7. März ein und stürzte um 104,7 % ab, als das Währungspaar USD/RUB ein Rekordtief von 143.000 erreichte. Der Verfall des Rubels hat die Verwundbarkeit Russlands deutlich gemacht. In einer Rede verhöhnte US-Präsident Joseph Biden den russischen Rubel mit den Worten, er sei zu „Rubble“ - Trümmern - reduziert worden

Allerdings hat der Rubel in dieser Woche alle seine Verluste wieder wettgemacht und ist auf den Stand vor der Ukraine-Invasion zurückgekehrt. Bedeutet das, dass die Sanktionsbemühungen unwirksam waren?

Laut US-Außenminister Anthony Blinken versuchen die russischen Behörden mit zahlreichen Manipulationen hinter den Kulissen, die Währung des Landes künstlich hoch zu pushen. Er sagte : „Die Leute werden daran gehindert, ihre Rubel abzustoßen ... Das stützt den Wert der Währung künstlich. Eine solche staatliche Kontrolle kann jedoch nicht unbegrenzt aufrechterhalten werden“, kommentierte Blinken und fügte hinzu: „Ich denke, das wird bald anders aussehen.“

Wird die russische Währung weiter an Wert gewinnen, oder könnte dies ein guter Zeitpunkt sein, sie zu verkaufen? Wir wissen natürlich nicht, was die Zukunft bringt, aber aus psychologischer Sicht könnte dies eher eine Kaufgelegenheit sein.

Aufgrund des Kursanstiegs um 104 % innerhalb von etwa zwei Wochen konzentrieren sich die Händler sehr stark auf die charttechnischen Gegebenheiten. Aus diesem Grund glauben wir, dass die Mehrheit von ihnen long-orientiert ausgerichtet ist. Diese Dynamik spiegelt sich auch in unserem Chart wider.