Investing.com | 21.06.2022 10:38
Der Preis für die US-Sorte WTI ist bereits den zweiten Tag in Folge gefallen.
Allein am Freitag stürzte der Energierohstoff um fast 7 % ab - der größte Absturz seit April. Grund dafür sind die Auswirkungen der stärksten Zinserhöhung der US-Notenbank Fed seit 28 Jahren. Aufgrund des teureren Dollar könnte Öl allmählich zu kostspielig werden, immerhin wird der Rohstoff in USD gehandelt. Daher hat der Markt den Preis des Rohstoffs rasch an den neuen Wert seiner Basiswährung angepasst.
Abgesehen von dem Einfluss, den die aktuelle US-Geldpolitik auf den Ölmarkt hat, befindet sich WTI weiterhin in einem langfristigen Aufwärtstrend. Dieser dürfte sich fortsetzen, solange Versorgungssorgen die Preise beeinflussen - ein Zustand, der wahrscheinlich noch andauert, solange Russlands Krieg in der Ukraine weitergeht. Versorgungsstörungen aus Libyen könnten ebenfalls eine weitere Aufwärtswelle auslösen.
Aber die technische Ausgangslage auf Wochenbasis spiegelt nicht ganz die Fundamentaldaten wider.
Der Preis hat möglicherweise einen Evening Star auf Wochenbasis vervollständigt. Dabei handelt es sich um ein bärisches Drei-Kerzen-Muster, das eine Trendwende anzeigt, als sich die Preise den März-Niveaus näherten. Darüber hinaus hat der MACD ein Doppel-Top ausgebildet, der RSI verzeichnete sein zweites tieferes Tief, was auf einen abwärts gerichteten Trend hindeutet.
Dennoch befindet sich der Ölpreis nach wie vor in einem intakten Aufwärtstrend. Doch all diese Signale deuten darauf hin, dass der Markt bereit für eine ausgedehntere Korrektur ist - auch wenn es dazu nicht unbedingt kommen muss.
Auf dem Tageschart ist die Gefahr einer Korrektur zwar nicht gebannt, dort sieht sie aber etwas harmloser aus.
Der Ölpreis wird innerhalb eines aufsteigenden Kanals gehandelt, nachdem er ein symmetrisches Dreieck abgeschlossen hat. Das vereinfachte Ziel des Musters - gemessen an der Höhe des Ausbruchs bei 103 Dollar - lautet 127 Dollar. Frei handelbare Vermögenswerte bewegen sich jedoch nicht geradlinig. Sie bewegen sich in dem Maße, wie die Stimmung zwischen Angst und Risikobereitschaft schwankt und von einem Extrem zum anderen ausschlägt.
Folglich droht dem Ölpreis eine Korrektur, wenn auch innerhalb des übergeordneten Trends gen Norden. Der Kurs brach gestern nach unten aus und fiel unter seinen 50 DMA. Gleichzeitig lieferten der Relative Strength Index, der das Momentum misst, und der Moving Average Convergence Divergence - der die Kursentwicklung anhand kürzerer und längerer gleitender Durchschnitte misst - beide Verkaufssignale, nachdem sie unter ihre jeweiligen Unterstützungen gefallen sind.
Die aktuellen Signale und Aktivitäten lassen darauf schließen, dass bereits eine Korrektur im Gange ist. Aus diesem Grund hier eine genauere Betrachtung, die bei der Ermittlung eines möglichen Einstiegs helfen soll.
Der Kurs vollendete einen Wimpel, ein Innehalten des Marktes nach einem 10 %-Einbruch in 7 von 8 Handelsstunden. Ein Ausbruch nach unten würde gemäß der Flaggenformation eine Wiederaufnahme des Ausverkaufs signalisieren.
h2 Trading-Strategien/h2Konservative Händler sollten die Füße stillhalten, bis der Kurs eine Unterstützung durch eine Bodenbildung demonstriert, ehe eine Kaufposition eingegangen wird.
Moderate Händler könnten auf den Nachweis einer Akkumulation warten und bei einer schnellen Gegenbewegung mit einem für ihre Verhältnisse sinnvollen Stop-Loss shorten.
Aggressive Händler würden bei einem Ausbruch zur Unterseite shorten, vorausgesetzt, die Flagge auf Stundenbasis ist abgeschlossen. Oder sie würden kaufen, wenn die Flagge scheitert und der Kurs wieder über die Handelsspanne ansteigt. Trader benötigen deshalb einen konkreten Handelsplan.
h3 Trading-Beispiel 1 - Aggressive Short-Position/h3
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