Philip Hopf | 20.04.2023 12:10
Mit wenig Kapitaleinsatz große Handelspositionen eröffnen? Das verspricht der Handel mit Differenzkontrakten, sogenannten derivativen Finanzprodukten. Derivativ deshalb, weil der Wert jenes Instruments nicht direkt aus dem Besitz des Wertpapiers abgeleitet wird, sondern aus der Wertentwicklung des zugrunde liegenden Basiswertes, wie beispielsweise einer Aktie. Andere derivative Finanzprodukte sind Optionen, Futures oder Swaps. Der Name Differenzkontrakt ist entstanden, da derjenige Anleger, welcher ein CFD kauft, einen Vertrag mit seinem Broker abschließt, um auf die Differenz des Kurses des jeweiligen Basisprodukts zu spekulieren.
In unseren Märkte erhalten, markieren wir mittels unserer Berechnungen präzise Trendwendebereiche, in denen wir davon ausgehen, dass der jeweilige Kurs seine Laufrichtung verändert. Nun funktioniert dies in beide Richtungen, was also bedeutet, dass Sie sowohl auf steigende als auch auf fallende Kurse setzen können. Hier kommen jetzt die CFDs ins Spiel. Spekuliert ein Anleger auf den Anstieg eines Wertpapiers (Long-Position), und der Kurs steigt nach Vertragsabschluss, so muss der Broker am Vertragsende die Differenz zwischen dem Kaufpreis und dem Verkaufspreis des CFDs auszahlen. Der Anleger macht in diesem Fall einen Gewinn. Sinkt jedoch der Kurs, so schuldet er dem Broker den Differenzbetrag des zugrundeliegenden Basisprodukts. Dasselbe gilt auch bei der Spekulation auf sinkende Kurse. Anders ausgedrückt ist ein CFD also eine Wette darauf, dass der Kurs sich in die antizipierte Richtung entwickelt und sich daraus eine Differenz zwischen Kauf- und Verkaufskurs ergibt. Man schließt demnach einen Vertrag mit seinem Broker, anstatt beispielsweise eine Aktie direkt zu kaufen oder zu verkaufen.
h3 Unterscheidung: Aktien- und CFD-Handel/h3CFDs werden in der Regel außerbörslich gehandelt, also Over-the-Counter (OTC). Aktiengeschäfte hingegen werden zumeist an einer regulierten und zentralisierten Börse abgewickelt. Während der Erwerber eines Differenzkontraktes lediglich Inhaber einer Forderung gegenüber seinem Broker wird, erwirbt der Käufer einer Aktie direkte Anteile am Eigenkapital der Gesellschaft, wird am Unternehmen beteiligt und genießt damit die Rechte und Pflichten eines Aktionärs (Stimmrecht, Bezugsrecht, Treuepflicht). Aktieneigentümer glauben zumeist an eine positive wirtschaftliche Entwicklung eines Unternehmens, was in der Regel langfristig Erträge generieren soll. CFDs hingegen bilden den beinhaltenden Vermögenswert synthetisch ab und der Käufer spekuliert auf die Kurssteigerungen des Basiswerts, ohne in irgendeiner Weise in dessen Prozesse eingebunden zu sein.
CFDs sind in ihrer Struktur bedeutend komplexer und bilden keine realwirtschaftlichen Prozesse ab. Beim Trading mit den derivativen Finanzinstrumenten kommen vor allem die Merkmale der Hebelwirkung zum Einsatz. Dazu ein Beispiel: Gehen wir davon aus, es soll eine Position im Gesamtwert von 10 000€ bewegt werden. Im Weiteren unterstellen wir, der Anleger steuert eigens 5 000€ Kapitaleinsatz bei. In diesem Falle würde der Broker, respektive der entsprechende Handelspartner, die übrigen 5 000€ übernehmen, welche für den Trader Fremdkapital darstellen. Der sogenannte Marginsatz (Sicherheitsleistung) würde in unserem Beispiel 50% betragen – woraus sich ein Hebel von 2 ergibt (100/50). Steigt der Aktienkurs von Aktie X exemplarisch um 3%, so steigt der Wert des Portfolios auf 10 300€ (10 000€ x 3%). Somit hätte man bei Realisierung einen Gewinn von 300€ erzielt – bei einem Kapitaleinsatz von 5 000€ Kapital und einer angenommenen Wertentwicklung von 3%. Durch den Einsatz von CFDs können demnach höhere Gewinne erzielt werden, obwohl die Investitionskosten deutlich geringer sind als bei einer direkten Investition in Aktien.
h3 Risiken und Komponenten der CFDs/h3Zu den Risiken gehören unter anderem unkalkulierbare Verluste sowie das Overnight-Risiko. Über Nacht gehaltene CFD-Positionen können so aufgrund von sogenannten "Overnight-Gaps" erhebliche Kursabweichungen erfahren, wenn der Kurs zum Geschäftsbeginn des folgenden Geschäftstags (Eröffnungskurs) signifikant vom Kurs zum Geschäftsschluss des Vortages (Schlusskurs) abweicht. Das Verlustrisiko kann dabei den gesamten Kapitaleinsatz (Totalverlust) umfassen. Marktpreisrisiken werden dadurch verschärft, dass es durch die Hebelwirkungen schon bei kurzfristigen Bewegungen zu großen Verlusten kommen kann. Jene Verluste sind auf das verfügbare Guthaben auf dem CFD-Konto begrenzt. Um erfolgreich mit CFDs zu handeln, sollten Sie mit den nachfolgenden Komponenten vertraut sein:
Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass sich CFDs aufgrund ihrer Flexibilität und der Möglichkeit, auf steigende oder fallende Märkte zu setzen, zu einem beliebten Instrument unter Anlegern entwickelt haben. Es handelt sich um eine hochspekulative Anlageform, die weniger auf den langfristigen Vermögensaufbau zielt, sondern darauf, mit wenig Kapitaleinsatz in kurzer Zeit große Handelspositionen am Markt zu eröffnen und wieder zu schließen.
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