Cash als Absicherung bei Stagflation – was Anleger tun können

 | 24.03.2022 09:35

Der Strudel exzessiver Konjunkturmaßnahmen, der Nachfrageschock und die steigende Inflation sorgten für anhaltende Schlagzeilen. Aktuell steigen die Rohstoffpreise, was zwei Risiken verschärft: Inflation und Rezession. Dies hat eine perfekte Konstellation für ein potenzielles stagflationäres Umfeld geschaffen. Wie können sich Anleger auf dieses Szenario vorbereiten?

Stagflation bezeichnet eine wirtschaftliche Situation, die durch geringes oder gar kein Wachstum und eine überdurchschnittlich hohe Inflation gekennzeichnet ist. Angesichts des jüngsten exponentiellen Anstiegs der Rohstoffpreise sowie der Fed-Sitzung, auf der die Wachstumsprognosen nach unten korrigiert wurden (jetzt 2,8 % gegenüber 4 % im Dezember), muss die Investmentwelt die Tatsache anerkennen, dass wir es mit einem Stagflationsschock zu tun haben. Stagflation ist nicht das vorherrschende Szenario, aber dieser Schock erhöht die Wahrscheinlichkeit dafür. Das Risiko besteht nun darin, dass sich dieser Schock in ein dauerhaftes Phänomen verwandelt. Abbildung 1 zeigt die Erwartungen der Ökonomen an das Wachstum und die Inflation im Jahr 2022 in den USA und in Europa. In beiden Regionen erwarten die Ökonomen für 2022 einen wirtschaftlichen Abschwung und einen Anstieg der Inflation. Dies deutet darauf hin, dass die Wahrscheinlichkeit einer Stagflation zunimmt, ohne dass dies notwendigerweise eine Stagflation selbst bedeutet. Die Entscheidung der Fed, die Inflation mit acht Zinserhöhungen zu bekämpfen, während die Lebenshaltungskosten der Verbraucher und die fortschreitenden Kosten der Unternehmen steigen, könnte zu einer Rezession führen, ohne den Inflationsdruck ausreichend zu dämpfen. Allerdings deutet der aktuelle Diskurs eher auf eine inflationäre Lage als auf eine Rezession hin.

Abbildung 1: Erwartungen der Ökonomen an Wachstum und Inflation im Jahr 2022