CAD konsolidiert nach CPI-Zahlen, chinesisches BIP im Mittelpunkt

 | 20.10.2014 14:25

Die Woche startete in Asien mit einer nachhaltigen Zunahme der Risikobereitschaft, doch die europäischen Händler konnten der asiatischen Aktienrallye nicht folgen: Der FTSE 100 ist in London um 0,52% gefallen, der DAX, CAC 40 und IBEX 35 handeln zum Zeitpunkt der Abfassung dieses Newsletters 1,0% niedriger. In China steht uns eine ereignisreiche Woche mit wichtigen Veröffentlichungen bevor, die Wachstumsdaten des BIPs für das 3. Quartal werden ab Dienstag für die CNY-Händler entscheidend sein. In Kanada sollte die leichte Abkühlung im September dazu führen, dass die CAD-Tauben die Oberhand behalten. Die BoC trifft sich am 22. Oktober und wird wohl ihren Status Quo beibehalten.

Der CNY wird mit dem BIP für das 3. Quartal & der PBoC eine Richtung finden

Während der USD/CNY auf Siebenmonatstiefs konsolidiert, halten sich die Händler vor der entscheidenden Veröffentlichung zum wirtschaftlichen Wachstum zurück. Die Bekanntgabe des BIPs für das 3. Quartal und der Umsatzzahlen für September, die Industrieproduktion und die Sachanlagen (ohne ländliche Anlagen) sollten dem Yuan schon am Dienstag eine neue Richtung verleihen. Der Konsens liegt bei einem langsameren BIP-Wachstum von 7,2% im 3. Quartal (im Vergleich zu 7,5% im 2. Quartal), einer langsameren Expansion der Sachanlagen und einem gedämpften Einzelhandelsumsatz im September. Die Daten für die Industrieproduktion sind uneinheitlich. Der vorläufige PMI für das verarbeitende Gewerbe der HSBC für Oktober wird am 23. Oktober bekannt gegeben.

Sollten die makroökonomischen Daten schwach ausfallen, wird dies die aktuelle Yuan-Stärke wohl begrenzen oder zumindest die Geschwindigkeit der Aufwertung des Yuan senken. Die Pläne der PBoC für weitere Liquiditätsspritzen sollten in den kommenden Wochen einen höheren USD/CNY begünstigen, auch wenn dezente Optionsbarrieren unter 6,18 eine Herausforderung für Anstiegsversuche darstellen. Eine Korrektur in Richtung der fallenden täglichen Ichimoku-Wolkendecke (heute bei 6,1419/6,1720) kann nicht ausgeschlossen werden. Obwohl es kein offizielles Statement gegeben hat, haben einige gut informierte Beamte die internationalen Medien darüber unterrichtet, dass die PBoC verschiedenen nationalen und regionalen Kreditgebern 200 Mrd. Yuan zur Verfügung stellen wird, um Liquiditätsengpässe zum Jahresende zu vermeiden. Die Operation kann als Zusatztransaktion zu jener Geldspritze in Höhe von 500 Mrd. Yuan für die fünf größten Banken im September angesehen werden.

Die PBoC nutzt die schwachen Inflationszahlen zu ihrem Vorteil, um die monetären Lockerungsmaßnahmen zu stärken. Im letzten Monat wurde neben der Geldspritze in Höhe von 500 Mrd. Yuan der 14-tägige Repo-Satz zwei Mal gesenkt. Weitere Anreize sind im Gange, da Governor Zhou Xiaochuan die marktbasierten Zinssatzreformen vorantreibt.

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Kanada: schwache Inflation kauft der BoC Zeit

Die kanadischen Inflationszahlen haben die Erwartungen an eine leichte Abkühlung im September bestätigt. Der Gesamt-CPI ging im Jahresvergleich bis September von 2,1% auf 2,0% zurück. Der Rückgang bei den Öl- und Automobilpreisen wirkte den höheren Nahrungsmittel- und Wohnungspreisen entgegen. Der Kern-CPI im Jahresvergleich - auf dem die Entscheidungen der BoC basieren - blieb bei 2,1% stabil und übertraf das Ziel der BoC bei 2,0% schon für den zweiten Monat. Die BoC könnte gezwungen sein, ihre akkommodierende Geldpolitik zu revidieren, sofern die Überhitzung bei den Verbraucherpreisen anhalten sollte. Laut der BoC ist der aktuelle Anstieg bei den Verbraucherpreisen jedoch nur temporär. Der aktuelle Rückgang bei den Ölpreisen wird darüber hinaus vielleicht den Gesamt-CPI vor dem Jahresende weiter nach unten drücken. Deshalb hat die Zentralbank ihren Benchmark-Zinssatz auf ihrer Sitzung am 22. Oktober unverändert bei 1,0% belassen. Die Märkte gehen vor dem 2. Quartal 2015 von keiner Zinssatzerhöhung durch die BoC aus. Der USD/CAD konsolidiert am heutigen Montag über 1,1255. Trend- und Momentumindikatoren sind leicht positiv, die Erholung bei den Ölpreisen trägt jedoch dazu bei, dass die Verluste des CAD begrenzt werden.