Miningscout | 25.08.2015 15:48
Es ist schon klar, wenn eine Weltmacht wie China niest, so bekommen die restlichen Weltbörsen einen Schnupfen. Doch wie von etlichen Gurus der Endzeitapokalypse versucht wird, dem Leser Angst und Schrecken einzujagen, so zeigt alleine ein Blick auf die Grafik des Shangahi Composite Index, dass dieser vermeintliche „Supergau“ nichts anderes ist als eine notwendige Korrektur des heiß gelaufenen Index, der im letzten Jahr einen enormen Aufstieg verzeichnete und nun aufgrund einer sich leicht abschwächenden Wirtschaftslage eben ins Negative gedreht hat.
Wie jede Übertreibung nach oben eine Korrektur nach sich zieht, so steht auch hier die Rückkehr zum realistischen Boden an. Das hat absolut nichts damit zu tun, dass China „einbricht“, wie vielfach verlautbart wird.
Klar hat China Probleme mit seinem Strukturmotor. Die Abwertungen haben noch keine erkennbaren positiven Auswirkungen gebracht, ebenso nicht die Finanzspritzen für die Wirtschaft. Auch die Zinssenkungen haben bislang noch keinen messbaren Durchbruch aufgezeigt. Doch hier nun ein generell schwarzes Bild zu malen ist absolut fehl am Platz.
Ob jetzt China 8%, 7% oder gar nur 5% an steigender Wirtschaftsleistung im laufenden Jahr verzeichnen wird, ist für das Land selbst und seine Position am Weltmarkt unerheblich. China hat im Gegensatz zu fast allen Schwellenländern genügend Kapitalreserven, um zum geeigneten Zeitpunkt weitere Maßnahmen einzusetzen. Zwar sind Kapitalspritzen für die Wirtschaft kein politisch gern gesehenes Thema, aber China ist jederzeit in der Lage im Falle des Falles gegensteuern zu können. Wer jedoch seine Absatzplanung am Markt auf überhöhte Erwartungen der chinesischen Wirtschaftsentwicklung gesetzt hat, der wird natürlich enttäuscht sein. Das hat aber absolut nichts damit zu tun, dass China mit 6% oder 7% Leistungssteigerung im Jahr nicht dennoch als großer Handelspartner bestehen bleibt. Für Deutschland ist China z.B. der 5 größter Handelspartner, also nicht überdominant. Fair betrachtet sollten sich alle Auswirkungen beim Rückgang von Absätzen im beherrschbaren Bereich bewegen und kein Grund für eine Panik darstellen. Dazu sind deutsche Unternehmen im Wesentlichen zu gut aufgestellt.
Aus heutiger Sicht können wir uns auf eine oder zwei weitere Abwertungen der chinesischen Währung einstellen, und eventuell doch auch auf weitere Finanzstützen für die Wirtschaft, sofern sich nicht eine merkliche Verbesserung einstellt. Somit ist auch noch ein weiterer Kursverfall an der Börse Shanghai möglich, der durchaus auch den natürlichen Boden bei ca. 2.600 bis 2.700 testen kann. Doch Drama ist das in keiner Weise, auch wenn die anderen Leitbörsen hier mitziehen. Wenn wir das Gesamtbild ehrlich betrachten, dann sind DAX und DOW ebenfalls bereits seit längerer Zeit weit über ihren natürlichen Werten angesiedelt und eine Korrektur, auch wenn sie von einer Fremdbörse initiiert wurde, absolut korrekt.
Wer sich die Mühe macht die KGVs der Daxwerte aus 2014 mit denen von heuer zu vergleichen, wird feststellen, dass sie bis auf wenige Ausnahmen wesentlich höher stehen als die inneren Werte der jeweiligen Unternehmen, die der Dax abbildet. Die US-Werte setzen mit ihrer falschen Unternehmenspolitik und der ungesunden Wirtschaftspolitik des Landes noch ein wesentlich deutlicheres Zeichen der Überhitzung als der DAX.
Da sich, mit Ausnahme der USA, die wirtschaftliche Basis weder in China noch im Euroraum über Nacht so dramatisch verschlechtert hat um einen Börsencrash auszurufen, so sind alle Unkenrufe der Endzeitprotagonisten nichts anderes als Panikmache. Aus realistischer Sicht gibt es keinen Grund für Panik. China ist und bleibt mit seiner Wirtschaftsleistung weiterhin der Motor und Gradmesser. Die deutschen Unternehmen haben nicht den Fehler der US-Firmen begangen und endlos billige Kredite für Aktienrückkäufe anstatt für Investitionen aufgenommen. Somit ist die Aussicht auf früheres Ende der Korrektur beim DAX eher gegeben als es das verzerrte Spiegelbild der US-Börse aufzeigt.
Natürlich hört man vielfach Gejammer über die Kursverluste, die viele erleiden. Und Schuld sind die Chinesen. Nicht ganz richtig, denn wer in überhöhte Kurse zeichnet, darf sich über Verluste nicht beschweren. Und dass China nach dem rasanten Anstieg der Börse nun korrigiert, war auch abzusehen, denn die Börse ist nun mal keine Einbahnstraße.
Wir sind der Meinung dass sich in 1 bis 2 Monaten alles wieder beruhigen und in eine ruhige Fortsetzung münden wird, allerdings zu ehrlicheren Börsenkursen als zuvor.
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