Investing.com | 12.08.2019 22:08
Der berühmte Wertinvestor Warren Buffett zieht Anlagen in Unternehmen vor, die verlässlich Geld verdienen, deren Geschäfte den wirtschaftlichen und unternehmerischen Unwägbarkeiten über lange Zeit standhalten können. Mit 122 Mrd an Bargeld in der Hand, wie Berkshire Hathaway (NYSE:BRKa) (NYSE:BRKb) neuester Quartalsreport auswies, darf man davon ausgehen, dass Kleinanleger und Märkte gerne wissen würden, wie sein Portfolio jetzt aussieht.
Eine Aufnahme in das Portfolio seiner Investmentgesellschaft Berkshire gilt als Gütesiegel für die erworbenen Aktien. Dies ist auch der Grund, aus dem so viele Kleinanleger seinen Vorgaben folgen und der Markt darauf reagiert, was Buffet kauft und verkauft.
Auch wenn Buffet in der Vergangenheit vor allem in Finanzwerte wie American Express (NYSE:AXP) und Bluechips wie Coca-Cola (NYSE:KO) investierte, hat er jüngst mit dem Kauf von Technologieaktien begonnen, wobei der Aufbau eines massiven Anteils an Apple (NASDAQ:AAPL) heraussticht. Ist dies ein Zeichen, dass seine Investmentpräferenzen sich verschieben?
Niemand außer Buffett kann das mit Sicherheit sagen, aber am Donnerstag, dem 15. August, wird Berkshire Hathaway seinen 13F-Report veröffentlichen, dem quartalsweisen Report, den die US-Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC) von allen institutionellen Investmentmanagern fordert, in dem diese ihren gesamten Aktienbesitz im Wert von mindestens 100 Mio USD auflisten müssen. Es handelt sich um ein mit Spannung erwartetes Ereignis, nicht zuletzt, weil es Investoren und Märkten einen detaillierten Einblick in die Gedanken von Buffet bietet und was er für lohnenswerte Wetten zum jetzigen Zeitpunkt hält.
Vor der Veröffentlichung haben wir versucht vorherzusagen, was Buffetts größte Trades in diesem Quartal gewesen sein könnten.
h2 Neukauf: Wieso nicht Microsoft?/h2In jedem der letzten drei Quartale gab es neue, manchmal überraschende Positionen. Im Q1 2019, fügte Berkshire die Aktie von Amazon (NASDAQ:AMZN) seinem Portfolio hinzu. Im Q4 2018 kaufte sich Berkshire bei Suncor Energy (NYSE:SU), beim Open-Source-Spezialisten Red Hat (von IBM (NYSE:IBM) im Oktober 2018 übernommen) und im Finanztechnologieentwickler StoneCo (NASDAQ:STNE) ein. Wieso diesmal also nicht Microsoft (NASDAQ:MSFT)?
Auch wenn er einstmals dafür berühmt war, den Technologiesektor zu meiden, hat Buffett in letzter Zeit das Ruder herumgedreht. Berkshire Hathaway hat vor kurzem Amazon-Anteile im Wert von 860 Mio USD gekauft und hat Apple zu seiner größten Position im Portfolio gemacht, die jetzt 47 Mrd USD wert ist. Unter den jüngsten Technologieengagements von Berkshire—das Positionen typischerweise aufbaut und dann hält—gab es lediglich einen Fehltritt, als es Anteile von Oracle (NYSE:ORCL) kaufte und schnell innerhalb von drei Monaten wieder abstieß.
Da Buffett für seine Bevorzugung relativ sicherer Aktien bekannt ist und Microsoft derzeit zu den sichersten Technologieaktien gehört, würde eine Position sehr viel Sinn ergeben. Der jüngste Ergebnisreport des Softwaregiganten zeigte Wachstum auf allen Geschäftsfeldern und er besitzt eine dominante Marktposition. Und das ist wohl Buffetts Kriterium Nr. 1, wenn es um die Wahl von Aktien geht.
h2 Substanzielle Zukäufe: Branchenführer JPMorgan, Amazon/h2Mit Bezug auf seinen jüngsten Fehlschlag mit Oracle kommentierte Buffett zum Zeitpunkt des Verkaufs, er sei “erstaunt” darüber, was Amazon und Microsoft aus dem Cloud-Geschäft gemacht haben. Dies könnte ein Wink mit dem Zaunpfahl sein, als Buffett nur ein Quartal später in den unzweifelhafter Marktführer im Cloud-Geschäft Amazon investierte. Er erwähnt häufig die Bedeutung, der Branchenführer zu sein; wenn ihn dies interessiert, dann dürfte er seine Position in Amazon in diesem Quartal stark ausbauen.
Im Hinblick auf Branchenführer hat Buffett schon immer eine Schwäche für Banken und andere Finanzaktien gehabt. Derzeit machen sie 45% seines Portfolios aus und zwei seiner größten Positionen, Bank of America (NYSE:BAC) und Wells Fargo (NYSE:WFC), liegen nur hinter Apple an zweiter und dritter Stelle. Seit Skandale bei Wells Fargo ans Licht kamen, ist JPMorgan Chase (NYSE:JPM) zum Spitzenwert unter den Banken geworden, da es ein wertinvestorfreundliches KGV von 11 und eine Dividendenrendite von nahezu 3% aufweist. Buffett ist dafür bekannt, diese Dinge zu schätzen und ein größeres Engagement bei JPMorgan ergibt daher viel Sinn für Berkshire Hathaway.
h2 Positionsabbau: Apple /h2Wieso würde Buffett Apple verkaufen, nachdem er in den letzten Jahren Anteile im Wert von 47 Mrd USD gekauft hat? Als der iPhone-Hersteller mittlerweile 24% von Berkshire Hathaways Portfolio ausmacht, könnten Buffett und Konsorten Apple definitiv als übergewichtet betrachten. Hinzu kommt, dass Berkshire sich zu einer Verringerung der Position entschlossen haben könnte, nicht weil es den Glauben an Apple verloren hat, sondern weil es einfach zu große geworden ist, eine ziemlich übliche Praxis zur Risikobegrenzung.
Zum Vergleich, die größte Position hinter Apple ist Bank of America, die 12% von Berkshires Wertbesitz ausmacht und keine weitere Position wiegt mehr als 10% im Gesamtportfolio. Mit dem im Hinterkopf sollte man nicht übermäßig erstaunt sein, sollte Buffett eine Apple-Aktien in diesem Quartal abgestoßen haben. Er hat in der Vergangenheit gesagt, er investiere auf lange Sicht, aber nichts ist wichtiger, als das Risiko zu managen.
h2 Verkauf: Phillips 66/h2Im Q3 2016 hielt Berkshire Hathaway fast 81 Mio Anteile am Energieunternehmen Phillips 66 (NYSE:PSX), die jetzt 6,4 Mrd USD wert sind. Seit dem Q1 2018 hat Buffett die Position kontinuierliche verkleinert und im letzten Quartal die Hälfte der verbliebenen Papiere verkauft, sodass Berkshire jetzt nur noch 5 Mio Anteile an Phillips 66 hält, die etwas über 500 Mio USD wert sind. Buffett hat vor kurzem einer Investition von 10 Mrd USD in Occidental Petroleum (NYSE:OXY) zugestimmt, für die er eine Vorzugsdividende von 8% im Wert von 800 Mio USD im Jahr erhalten wird. Dieses alternative Ölinvestment sollte es leicht machen, die Anteile von Phillps 66 komplett aus Berkshire Hathaways Portfolio zu werfen.
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