Andreas Bernstein | 26.11.2021 11:10
Brückentag an der Wall Street am Freitag. Dennoch ist mit Volatilität zu rechnen, wie die Angst vor dem Coronavirus in Asien zeigt. Wir starten leichter in den Tag.
Nach fünf Handelstagen Minus in Folge zeigte der DAX am Donnerstag Stabilisierungstendenzen. Der Index eröffnete dabei ebenso freundlich wie am Mittwoch, doch gab diese Anfangsgewinne schnell wieder ab. Die gestern anvisierte Entscheidung an der Trendlinie wurde nicht getriggert (Rückblick):
Im weiteren Handelsverlauf zeigte der Index immer mehr Schwäche an. Das kleine Gap vom Morgen wurde direkt geschlossen und dann die 15.900 unterschritten.
Ohne die Marktteilnehmer aus den USA, wo ein Feiertag war, kam wenig Volumen auf. Der Thanksgiving hielt zudem auch keine Impulse aus dem Wirtschaftskalender parat. Von daher suchte der DAX zwar einen Intraday-Boden bei 15.865 Punkten, schaffte es aber letztlich nicht zu einem klaren Tagestrend.
Die Erholung am Nachmittag und Rückeroberung der 15.900 war rein technisch bedingt. Dabei sah es am späteren Nachmittag bei der Überwindung des Abwärtstrends, welchen man ab dem Gap vom Dienstag im Chartbild sehen kann, zunächst nach einem Kaufsignal aus. Dies war jedoch ohne Dynamik und damit am Ende des Tages nicht relevant:
Diese mangelnde Dynamik spiegelte sich auch in der Volatilität wider. Sie fiel unter 100 Punkte und hinterließ diese Tagesparameter:
Eröffnung | 15.928,38 |
Tageshoch | 15.962,54 |
Tagestief | 15.865,41 |
Vortageskurs | 15.878,39 |
Schlusskurs | 15.917,98 |
Was leite ich aus dieser sehr ruhigen Stabilisierung für den Freitag ab?
Niedriges Handelsvolumen birgt immer die Gefahr von schnellen Bewegungen. Denn viele Verkäufer könnte auf wenige Käufer treffen oder viele Käufer auf wenig Verkäufer.
Aktuell beschäftigen uns die sinkenden Wirtschaftsindikatoren und steigenden Coronazahlen eher. Auswirkungen auf die Börse sind schon sichtbar, bei einigen Unternehmen über geringe Margen, Prognosesenkungen und allgemeine Umsatzeinbußen direkt.
Bezogen auf das Chartbild ist diese Stabilisierung, wie gestern gesehen, eher als Verweilen auf einem Niveau zu beobachten. Eine stärkere Gegenbewegung blieb aus. Das stimmt mich negativ.
Im großen Chartbild ist daher aus meiner Sicht das Gap auf der Unterseite, was wir am Mittwoch einmal leicht berührten, weiter relevant:
Erst wenn wir deutlich stabilere Kurse, also einen Bruch des mittelfristigen Abwärtstrends mit Dynamik oder gar das Überschreiten (und Halten) der 16.000 sehen würden, könnte der Druck auf der Unterseite abgearbeitet sein.
Das Thema Corona zieht heute auch die asiatischen Aktienmärkte in ihren Bann. Der Nikkei fällt aktuell um 2 Prozent, auch der Hang Seng ist sehr schwach. Nach ersten Meldungen soll eine neue Coronavariante entdeckt worden sein.
Dies wirkt sich auf geringes Volumen in den Futures direkt aus. Wenig Käufer stellten sich diesem Trend, der direkt in der Nachtsession begann, bisher in den Weg.
Von daher notiert der Endloskontrakt um 7.00 Uhr bereits auf einem neuen Wochen- und damit Monatstief und weiter unter seiner Abwärtstrendlinie:
Erschwerend kommt auch heute wieder hinzu, dass wir auf die Marktteilnehmer aus den USA größtenteils verzichten müssen. Am so genannten „Brückentag an der Wall Street“ kann es damit eine heftige Bewegung geben.
Ansonsten folgen nun weitere Termine aus dem Wirtschaftskalender auf Trading-Treff in Kurzform.
Daten aus Tokio gab es bereits, die ebenfalls mit steigenden Verbraucherpreisen das Thema Inflation anheizten.
Auch heute gibt es wieder mehrere EZB-Reden am Vormittag. Im Vordergrund steht die Rede der EZB-Präsidentin Christine Lagarde um 9.00 Uhr.
Wirtschaftsdaten sind ansonsten keine im Kalender verzeichnet, wie hier zu sehen ist:
Damit wünsche ich uns zum DAX-Handelsstart gleich viel Erfolg.
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