Britisches Pfund - Zinsspekulationen gehen zurück

 | 12.11.2014 15:46

Ein anstehender Preisdruck auf der Insel lässt ein rasches Kurbeln an der Zinsschraube seitens der britischen Währungshüter wieder unwahrscheinlicher werden. Das Pfund fiel heute gegen den US-Dollar infolge dieses Dämpfers in den Zinserhöhungsfantasien. Hinzu kommen Zweifel an der konjunkturellen Entwicklung in der Eurozone. Ein Bruch des Jahrestiefs im GBP/USD und folgender Druck Richtung 1,56 werden damit wahrscheinlicher.

Überraschender Inflationsbericht der Bank of England

Die Inflation auf der Insel könnte bereits in den kommenden sechs Monaten laut der Bank of England unter einen Prozent fallen. Dieses Szenario wird nun als wesentlich wahrscheinlicher eingestuft als dies vor drei Monaten noch der Fall war. Bedingt durch eine Reihe von Faktoren senkten die Notenbanker ihre Prognose. Vorrangig können hier der Preisrückgang in den Rohstoffmärkten sowie der inflationäre Preisdruck unter den Handelspartnern der Briten und auch ein binnenwirtschaftlicher Inflationsdruck genannt werden. Doch mit einem Blick auf die Prognosen für die Jahre 2016 und 2017 ist die Aussicht weiterhin als stabil zu bezeichnen. Daher sollte auch der erwartete kurzzeitig fallende Verlauf nicht allzu bedeutende Effekte auf die Zinserwartungen anstoßen.

Stagnierende Wirtschaftsleistungen, enttäuschende Wachstumszahlen und ein rückläufiges Vertrauen zeichnen sich gerade in Europa ab. Für die Eurozone senkte die britische Notenbank ihre Wachstumsprognose. Die USA stechen als einer der wichtigsten Handelspartner des Vereinigten Königreichs heraus und halten das Momentum der konjunkturellen Erholung aufrecht. Doch auch im Vereinigten Königreich haben sich die wirtschaftlichen Bedingungen verbessert und sich zunehmend normalisiert. Trotz eines deutlichen Rückgangs in den Erwartungen an die globale Konjunktur senkte das geldpolitische Komitee der Bank of England die Wachstumsprognosen für das Königreich nur geringfügig. Die Bank prognostiziert, dass das Wirtschaftswachstum für das Jahr 2014 3,5% betragen, in 2015 bei 2,9%, in 2016 sowie 2017 bei 2,6% liegen wird.

Der Arbeitsmarkt verzeichnete zuletzt Fortschritte. Zwar wurde heute die Erwartung verfehlt. Die Arbeitslosenquote verharrte bei sechs Prozent. Laut der Bank of England wird die Arbeitslosenquote jedoch wieder an das Niveau vor der Wirtschafts- und Finanzkrise anknüpfen können.

Marktteilnehmer rechnen weiterhin mit einer zeitnahen Zinserhöhung der Bank of England. Doch die Spekulationen fielen in den letzten drei Monaten deutlicher zurück und trugen auch zum Druck auf das Britische Pfund bei. Der Inflationsbericht sorgte für einen Dämpfer in den Zinsspekulationen. Markterwartungen zielen zurzeit auf Zinserhöhungen ab, welche Ende 2015 beginnen und innerhalb von drei Jahren den Leitzins der Bank auf 1,75% führen könnten. Laut einer Reuters-Umfrage rechnen befragte Ökonomen mit ersten Zinsschritten bereits im ersten Quartal in 2015 und mit einem Zins von 2,5% im Jahr 2017.

Ausblick für das Währungspaar GBP/USD

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Das Britische Pfund begab sich in den vergangenen Handelsstunden wieder Richtung des Jahrestiefs von 1,5789 GBP/USD. Das Pfund ist aktuell weiterhin als schwach zu bewerten. Auch Finanzinvestoren verstärkten zuletzt ihre mehrheitliche Verkaufsposition am US-Terminmarkt auf 7.462 Kontrakte. Unterhalb des Jahrestiefs sehe ich die nächste Unterstützung um 1,575, folgend 1,56. Eine Erholungsbewegung über die 1,6, folgend über die 1,622 würde die Lage für das Pfund leicht entspannen können, doch den Vorteil sehe ich in diesem Währungspaar aktuell auf der Unterseite.

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