Britischer Einzelhandelsumsatz steigt, USD/JPY fällt nach zurückhaltende

 | 18.08.2016 13:46

Britischer Einzelhandelsumsatz überrascht positiv (von Arnaud Masset)

Der britische Einzelhandelsumsatz ist im Juli nach der Flaute nach dem Brexit viel besser als erwartet ausgefallen. Der Einzelhandelsumsatz ohne Fahrzeuge und Brennstoffe ist um 5,4% im Jahresvergleich gestiegen und übertraf somit die Durchschnittsprognosen und den alten Wert von 3,9%. Die Umsätze bei Textilwaren, Kleidung und Schuhen stiegen um 5,1% im Monatsvergleich, im Vergleich zu einer Kontraktion von 1,6% im Juni. Das schwache Pfund könnte die Verbraucherausgaben beflügelt haben, es scheint jedoch so, als wäre der Markt in Bezug auf die Auswirkungen der Entscheidung des Vereinigten Königreichs zum Verlassen der Europäischen Union zu pessimistisch gewesen. Ein schwächeres Pfund ist daher gut, die britische Wirtschaft bei der erwarteten Kontraktion des BIP zu unterstützen.

In ihrem letzten Bericht hat die Bank of England ihre BIP-Wachstumsprognosen für 2016 stabil bei 2% gehalten, die Prognosen für 2017 jedoch stark von 2,3% auf 0,8% nach unten revidiert, da man von deutlichen Rückgängen beim persönlichen Konsum ausgeht. Vielleicht sind die soliden Einzelhandelsumsatzzahlen im Juli nur ein einmaliger Ausrutscher und die positiven Auswirkungen des Pfundes sind nur kurzlebig. Eines ist jedoch sicher: der Markt war übermäßig pessimistisch nach dem Brexit-Referendum und benötigt eine realistischere Einschätzung der Lage.
Der GBP/USD ist nach der Veröffentlichung um 0,80% auf 1,3160 stark angestiegen.

Wird die BoJ trotz anhaltender Zurückhaltung der Fed eingreifen? (von Yann Quelenn)

Das Fed-Protokoll hat die große Kluft zwischen den Mitgliedern in Bezug auf die Normalisierung der Politik offenbar gemacht. Wie wir bereits mehrmals geschrieben haben, sind die US-Schulden viel zu wichtig, um die Zinsen nach oben zu treiben, da die Tilgung dieser Schulden zu teuer werden würde. Stattdessen müssen diese Schulden durch eine starke Inflation getilgt werden.

Der Grund, warum wir glauben, dass es im September keine Zinserhöhung geben wird und warum der Aktienmarkt alle zwei Tage auf neue Hochs steigt, liegt an der Zurückhaltung der Fed.

Der große Verlierer nach der Veröffentlichung des Fed-Protokolls gestern war Japan.
Die zurückhaltende Einstellung der Fed drückt den Dollar nach unten und die psychologische Schwelle von 100 Yen für einen Dollar wurde wieder einmal durchbrochen.
Die BoJ, die bei einer akkommodierenden Politik auf alles gesetzt hat, wird früher oder später weitere Anreize setzen. Auf alle Fälle drängen die Märkte die BoJ dazu, erneut zu intervenieren, um den Yen aufzuwerten. Wie wird das enden? Diese Art von Geldpolitik kennen wir aus der Vergangenheit nicht, und niemand weiß, wie das enden wird. Aber eines ist sicher: Eine Unze Gold ist seit Jahresbeginn um mehr als 300 Dollar gestiegen.

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Erholung beim Öl hält an (von Peter Rosenstreich)

Das Rohöl bleibt weiter stabil, da man davon ausgeht, dass Saudi-Arabien und Russland Maßnahmen ergreifen werden, um den aktuellen Angebotsüberschuss zu begrenzen. Das WTI ist auf 46,90 USD gestiegen (den fünften Tag in Folge mit Gewinnen und der längste positive Lauf des Jahres), während das Brent Rohöl auf 50 USD gestiegen ist. Der Optimismus der Händler, dass das Öl noch höher steigen könnte, wurde unterstützt durch Nachrichten, dass sich die Produktionsleistung der Saudis einem neuen Rekord nähert (d.h. näher an der Maximalkapazität). Zudem gab es Nachrichten, dass die US-Rohölbestände in der letzten Woche unerwartet gefallen sind, während die aktive Sommerfahrsaison die durch die Rohölpreise unterstützte Brennstoffnachfrage unter Druck setzte. Wir stehen den neuen Gesprächen zur Produktionseinfrierung der OPEC skeptisch gegenüber, und glauben auch nicht, dass sie und andere große Produzenten eine Vereinbarung schließen könnten, während der globale Hintergrund bei der Nachfrage schwach aussieht; das lässt vermuten, dass die aktuelle Erholung beim Öl zum Ende kommen könnte. Die Erholung beim Rohöl und das renditesuchende Verhalten sollten aber die rohstoffabhängigen Währungen unterstützen, v. a. den RUB, BRL, CAD, NOK, und möglicherweise sollte dies auch Venezuela einen geringen Halt bieten.