Feingold Research | 08.05.2019 08:46
Die Ölpreise haben zu Wochenbeginn zunächst Federn gelassen. Für Belastung sorgten Ängste vor einer weiteren Eskalation des Handelsstreits zwischen den USA und China. Unsere Inliner-Favoriten konnten zuletzt zulegen. Wir empfehlen die WKN ST9UD2 auf WTI und ST7ZHS auf Brent. Wer mutig ist, wagt bei WTI einen Short-Trade mit der WKN GM7N4Z von Goldman Sachs (NYSE:GS).
Die Ölpreise haben zu Wochenbeginn zunächst Federn gelassen. Für Belastung sorgten Ängste vor einer weiteren Eskalation des Handelsstreits zwischen den USA und China. Die Ausschläge hielten sich jedoch in Grenzen. Schnelle Rückkäufe hievten die Notiz der Sorte Brent zurück über die 70 Dollar-Marke je Barrel.
US-Präsident Donald Trump hatte am Sonntag überraschend angekündigt, die bereits geltenden Sonderzölle auf Importe aus China im Wert von 200 Mrd. Dollar schon von diesem Freitag an von bisher 10 auf 25 Prozent zu erhöhen. Er drohte auch damit, bald alle Einfuhren aus China im Wert von mehr als 500 Mrd. US-Dollar mit solchen 25-prozentigen Abgaben überziehen zu wollen. Die Verhandlungen kämen zu langsam voran, kritisierte er. China wolle nachverhandeln, dem erteile er eine Absage.
Die Ankündigung kam unerwartet, da Trump sowie Mitglieder seines Stabes zuletzt immer wieder die Fortschritte der Verhandlungen hervorgehoben hatten. „Trump hat mit den Drohungen den sprichwörtlichen Vorschlaghammer ausgepackt, zitierte die Nachrichtenagentur Reuters Jeffrey Halley, Senior Market Analyst bei Futures Brokerage OANDA in Singapur. Analysten der Commerzbank (DE:CBKG) halten die Risiken einer neuen Eskalationsstufe im Handelsstreit für die Konjunktur und damit die Ölnachfrage für recht groß. „Die momentane Knappheit könnte dann schnell an Bedeutung verlieren“, hieß es in einem Kommentar.
In der Ölindustrie gibt es Anzeichen für einen weiteren Anstieg der Produktion aus den USA. Dort ist die Fördermenge seit Anfang 2018 bereits um mehr als 2 Mio. Barrel pro Tag auf den Rekordwert von 12,3 Mio. Barrel pro Tag gestiegen. Damit sind die Vereinigten Staaten noch vor Russland und Saudi-Arabien zum weltweit größten Produzenten aufgestiegen. Die Zahl der aktiven Bohrplattformen in den USA ist in der Woche bis zum 3. Mai um weitere zwei Plattformen auf 807 stiegen, wie Daten des Öldienstleisters Baker Hughes von Freitag zeigten.
5-Jahres-Chart Brent, Quelle: Bloomberg Finance L.P.
Quelle: Vontobel
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