Brent – unsere Empfehlung

 | 05.09.2019 11:57

Wie Phönix aus der Asche ist der Ölpreis am Mittwoch um über 2,5 USD bzw. 4-5% nach oben auf knapp 61 USD (Brent) bzw. 56,5 USD (WTI) je Barrel gesprungen. Eine Kombination aus Anleger- und Nachfrageoptimismus sowie weitere Sanktionen gegen den Iran und Russland haben Brent zum Überschreiten der psychologisch wichtigen Marke von 60 USD verholfen. Der Preisanstieg selbst dürfte dabei weitere Anschlusskäufe ausgelöst haben. Unser Favorit auf Brent ist derzeit die WKN SR12DC – ein Inliner mit Barrieren bei 47,5 und 80 Dollar.

Wir stellen die weitere Einschätzung der Commerzbank-Experten vor:

Zu einen hat sich der Konjunkturpessimismus gestern etwas gelegt, nachdem die USA und China für Anfang Oktober Handelsgespräche angekündigt und damit Hoffnungen auf ein baldiges Ende des Handelsstreits geschürt haben. Die Deeskalation des Konflikts in Hongkong, nachdem die Regierungschefin den Entwurf eines umstrittenen Gesetzes zurückgenommen hat, hat der Anlegerstimmung ebenso geholfen wie die Aussicht auf weitere Senkungen des Mindestreservesatzes in China, die die Kreditvergabe chinesischer Banken erhöhen würde. Nicht zuletzt sollte man nach den gestrigen Entscheidungen des britischen Parlaments die gesunkene Wahrscheinlichkeit eines ungeordneten Brexits beachten. Dies alles hat zu einem höheren Risikoappetit der Anleger beigetragen und zugleich Abflüsse aus den sicheren Häfen wie dem US-Dollar begünstigt. Der Ölpreis entwickelt sich häufig in die gegenläufige Richtung wie der Dollar. Auch auf der Angebotsseite gab es unterstützende Signale, nachdem die USA weitere Sanktionen gegen den Iran, z.B. gegen Transportnetzwerke, die durch die Revolutionsgarde kontrolliert werden, beschlossen und damit die geopolitischen Risiken wieder deutlicher gemacht haben.

Von den API-Zahlen hat der Markt diesmal keine positiven Signale erhalten. Statt eines weiteren Rückgangs hat das API einen Aufbau der Rohöllagerbestände um 400 Tsd. Barrel berichtet, wenngleich die Benzin- und Mitteldestillatebestände gesunken sind.