BP prognostiziert das Ende des Öl-Zeitalters

 | 23.09.2020 14:52

Eine kürzlich veröffentlichte Studie des Öl- und Gasunternehmens British Petroleum geht davon aus, dass der Verbrauch fossiler Brennstoffe zum ersten Mal in der modernen Geschichte schrumpfen wird. Die Kernaussage des „World Energy Outlook“, den BP (LON:BP) in London vorstellte, ist besonders bemerkenswert, da diese Prognose nicht von Umweltorganisationen stammt, sondern von einem der größten Anbieter von Öl und Gas. Als Grund nennt BP die auf erneuerbare Energien ausgerichtete Klimapolitik, aber auch die Corona-Krise, die die globale Energienachfrage habe sinken lassen. Vontobel bietet eine Multi-Aktienanleihe mit der WKN VP8H4U auf die großen Öl-Aktien.

Um die Aussage mit Fakten zu untermauern, präsentiert der Bericht drei Szenarien, die die Auswirkungen von Umweltmaßnahmen von Regierungen und technologischer sowie sozialer Präferenzen simulieren sollen. Alle drei Szenarien prognostizieren einen Rückgang des Bedarfes an fossilen Brennstoffen bis zum Jahr 2050. In einem „Business-as-usual”-Szenario, in dem sich die Umweltregulierung sowie die Präferenzen der Gesellschaften in einer ähnlichen Weise darstellen wie in der jüngeren Vergangenheit, zieht die Ölnachfrage nach dem Coronavirus leicht an, bleibt rund um das Jahr 2025 auf hohem Niveau und beginnt nach 2030 dann zu sinken.

In den zwei anderen von BP beschriebenen Szenarien, in denen Regierungen aktivere Maßnahmen zur Eindämmung fossiler Brennstoffe hin zu erneuerbaren Energiequellen einleiten und sich auch in der Bevölkerung nachhaltige Veränderungen im gesellschaftlichen Verhalten einstellen, erholt sich die Nachfrage nach Öl nicht mehr vollständig auf das Niveau vor der Corona-Krise. Brancheninsider bestätigen die Aussagen der von BP veröffentlichten Studie indirekt, indem sie der Überzeugung sind, dass sich mit der Corona-Krise die Verlagerung weg von fossilen Brennstoffen hin zu erneuerbaren Energien beschleunigt habe. Regierungen und Investoren würden seither vermehrt und nachhaltiger Druck auf Unternehmen auswirken, sich den Anforderungen, die der Klimawandel mit sich bringt, anzupassen.

Der britische Öl- und Gaskonzern hat sich selbst eine Umstrukturierung auferlegt und möchte sein Portfolio unabhängiger von fossilen Brennstoffen aufstellen. Die Öl- und Gasproduktion soll nach Plan des Unternehmens bis 2030 um 40%, im Vergleich zum Niveau von 2019, sinken. Bis 2050 soll das Unternehmen komplett klimaneutral werden. Aktuell Produziert BP noch 2,6 Mio. Barrel Öl am Tag. Eine prompte Abkehr vom Kerngeschäft könnte nicht ohne Probleme erfolgen. Vor diesem Hintergrund des prompten Strategiewechsels muss auch der Bericht bewertet werden. So stehen die Prognosen in starkem Kontrast zu (eigenen) Aussagen, wonach BP ein starkes Wachstum bis in die 2030er Jahre erwartet hatte. Nun heißt es im aktuellen Ausblick, dass der Konsument einen Mix verschiedener Energiequellen beziehen werde, bei dem der Anteil fossiler Brennstoffe um mehr als die Hälfte zurückgehen werde.

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