Börsen-Mindset: Die Macht der Geduld und aufgeschobenen Belohnung!

 | 10.11.2023 07:01

  • Der Marshmallow-Test soll die Selbstkontrolle von Kindern und ihre Fähigkeit, auf eine Belohnung zu warten, testen.
  • Bei diesem Test schneiden die heutigen Anleger kläglich ab, denn sie ziehen den kurzfristigen Gewinn der langfristigen Rendite vor.
  • Die Finanzmärkte sind wie der Marshmallow-Test: Wer auf die Belohnung warten kann, wird mit seinen Investitionen Erfolg haben.Haben Sie schon einmal vom Marshmallow-Test gehört?
  • Der ursprünglich für Kinder konzipierte Test wurde in den 1980er Jahren an der Stanford University entwickelt, um die Fähigkeit von Kindern zu messen, sich zu beherrschen, indem sie unmittelbare Belohnungen zugunsten einer begehrenswerteren Belohnung in der Zukunft aufschieben.

    Der Test war einfach - die Kinder hatten die Wahl, entweder einen Marshmallow sofort zu essen oder 15 Minuten zu warten, um dann zwei zu bekommen. Diejenigen, die sich für den sofortigen Verzehr entschieden, konnten vor Ablauf der 15 Minuten eine Glocke läuten und so auf den zweiten Marshmallow verzichten.

    Interessanterweise zeigten die Ergebnisse im Laufe der Zeit, dass Kinder, die geduldig waren und auf kurzfristige Belohnungen verzichteten, tendenziell bessere schulische Leistungen erbrachten und ein höheres Selbstwertgefühl entwickelten.

    h2 Was sagt der Test über die heutige Anlegergeneration aus?/h2

    Wendet man den Marshmallow-Test auf die Finanzmärkte an, stellt sich die Frage: Wie würden Anleger in einem ähnlichen Testumfeld abschneiden? Leider verhalten sich viele Marktteilnehmer wie ein Kind, das sich für den sofortigen Konsum entscheidet und damit auf potenzielle langfristige Vorteile verzichtet. Diese Analogie regt zum Nachdenken darüber an, wie oft Anleger in ihrer Gier nach kurzfristigen Gewinnen die beträchtlichen Renditen, die der Aktienmarkt bietet, aufs Spiel setzen.

    Man denke nur an die Fälle, in denen Anleger Aktien kaufen, um sie innerhalb von 3 bis 6 Monaten wieder zu verkaufen, und dabei die "Belohnungen" eines Anlagehorizonts von 8 bis 10 Jahren außer Acht lassen. Ein solches Verhalten untergräbt die individuelle Performance im Vergleich zum Markt und blockiert die Nutzung des gesamten Spektrums an Chancen, das die verschiedenen Anlageklassen bieten.

    Die folgende Abbildung zeigt den starken Kontrast zwischen den Marktangeboten (rote Säulen) und den Renditen des durchschnittlichen Anlegers über einen Zeitraum von 20 Jahren (grau).