Börsen machen Satz nach oben

 | 11.11.2022 12:51

Dieser Artikel erschien zuerst auf GoldGeldWelt

Der NASDAQ 100 legte um mehr als 6 % zu, der Dow Jones stieg um mehr als 900 Punkte. Die Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen fiel wieder unter 4 %, Gold durchbrach eine wichtige charttechnische Hürde wie Butter. Die Inflationsdaten aus den USA lösten ein Kursfeuerwerk an den Märkten aus.

Was war passiert? Am Donnerstag berichtete das zuständige Labour Department über die Entwicklung der Inflation in den USA.

Inflationsrate inklusive Kerninflation unter den Erwartungen/h3

Der Verbraucherpreisindex lag demnach um 7,7 % über dem Vorjahresniveau. Das ist der niedrigste Wert seit Januar – und vor allem weniger, als die Märkte erwartet hatten. Im Monatsvergleich stiegen die Preise um 0,40 % - genauso schnell wie einen Monat zuvor.

Ganz besonderes Augenmerk schenken Marktteilnehmer typischerweise der sogenannten Kerninflationsrate. Aus dieser werden die volatilen Energie- und Nahrungsmittelpreise herausgerechnet.

Dieser Wert stieg im Oktober gegenüber dem Vorjahresmonat um 6,3 %. Im September waren es noch 6,6 % gewesen – damals der größte Anstieg seit August 1982. Auf Monatsbasis stieg die Kerninflation um 0,3 % an – nach 0,6 % im September und August.

Markteilnehmer hoffen nun, dass die US-Notenbank Federal Reserve die geldpolitische Straffung verlangsamt. Erwartet wird nun ein Anstieg der Leitzinsen um weitere 0,5 Prozentpunkte im Dezember.

In der letzten Woche hatte die Zentralbank die Leitzinsen zum vierten Mal in Folge um 75 Basispunkte auf nunmehr 3,75-4,0 % angehoben. Schon bei der Bekanntgabe ließ die Notenbank durchblicken, dass sie einen langsameren Pfad bevorzugen könnte – entsprechende Entspannung an der Inflationsfront vorausgesetzt. Diese Entspannung sehen viele Marktteilnehmer nun oftmals eingetreten.

Aktienmärkte im Höhenflug/h3

Die Renditen für Staatsanleihen fielem am Donnerstag so stark wie seit mehr als zehn Jahren nicht mehr innerhalb eines Handelstages. Die Rendite für zweijährige Anleihen – die erfahrungsgemäß besonders stark auf Erwartungen hinsichtlich der Geldpolitik reagiert – fiel von mehr als 4,6 % am Mittwoch auf gut 4,3 %. Dies war der größte Renditerückgang seit 2008. Die Zehnjährige Rendite fiel von 4,15 % auf 3,5 % – der stärkste Intraday Tagesrückgang seit 2009.

So, wie die Kurse von Anleihen fielen, stiegen die Aktien. Der Technologieindex NASDAQ-100 legte um 6 % zu und kratzte an der Marke von 11.000 Punkten. Der Dow Jones machte um 16:00 Uhr Ortszeit – Zeitpunkt der Bekanntgabe Inflationsdaten – einen erheblichen Satz von gut 32.500 auf 33.250 Punkten. In der Spitze legte der Index um mehr als 900 Punkte zu. Auch der S&P 500 stieg um deutlich mehr als 4 %. Die Bekanntgabe der Inflationsdaten führte binnen Minuten zu einem Anstieg von knapp 3.750 auf mehr als 3.875 Punkte.

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Auch auf dieser Seite des Atlantiks kam es zu drastischen Kursgewinnen. Der deutsche Aktienindex DAX machte einen Satz um 450 Punkte nach oben und schloss bei knapp 14.150 Punkten. Damit ist die jüngste Aufwärtsbewegung in technischer Hinsicht nicht mehr als Bärenmarktrallye einzustufen. Der Index überschreitet nun klar die 200-Tage-Linie, die bei 13.600 Punkten verläuft. Seit dem Jahrestief Ende September hat das deutsche Börsenbarometer damit um fast 3000 Punkte zugelegt.

Gold, Silber und Bitcoin legen zu/h3

Der Silberpreis legte um gut 2 % auf 21,59 USD zu. Für eine Feinunze Gold wurden und 1.750 USD gezahlt – ca. 2,5 % mehr als am Vortag. Der Goldpreis hat sich damit auch ein Stück weit von einer kritischen charttechnischen Marke entfernt.

Der Bitcoinkurs stieg zeitweise um bis zu 10 % – am frühen Abend waren es noch gut 7 % Plus. Allerdings hatte der BTC in den Tagen zuvor auch deutlich an Wert eingebüßt, weil die US Kryptobörse FTX in Liquiditätsschwierigkeiten geraten war.

Auch der Euro konnte deutlich zulegen. Nach Bekanntgabe der Inflationsdaten stieg der Wechselkurs zum US-Dollar von 0,9950 auf 1,0150 – ein Sprung um 200 Pips und damit eine Seltenheit im Devisenhandel. Eine Entspannung bei der geldpolitischen Straffung in den USA würde den Zinsdruck auf die Gemeinschaftswährung verringern.

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