Stephan Heibel | 02.03.2021 11:53
Die Anlegerstimmung ist letzte eingebrochen, ein Anflug von Panik ist zu erkennen. Aber da geht noch was. Ich habe untersucht, was geschehen muss, damit sich der Ausverkauf fortsetzt, und wie sich die Aktienmärkte entwickeln dürften, wenn nichts geschieht.
Der DAX war letzte Woche nur mit einem kleinen Minus unterwegs. Doch wenn man sich Einzelpositionen anschaut, fallen große Unterschiede auf: Unternehmen, die unter Corona gelitten haben, legten letzte Woche ordentlich zu: Hugo Boss (DE:BOSSn) +9%, Fraport (DE:FRAG) +16% UND Lufthansa (DE:LHAG) +13%. Unternehmen, die hingegen während des Lockdowns stark profitierten, wurden ausverkauft: TeamViewer (DE:TMV) -9%, Delivery Hero (DE:DHER) -13%, Zalando (DE:ZALG) -12% und HelloFresh (DE:HFGG) -10%.
Einzig das Put/Call-Verhältnis aus den USA fällt in der Sentimentbetrachtung aus dem Rahmen. Während sich Anleger über die Euwax derzeit stark absichern, spekulieren Anleger an der CBOE stark auf steigende Kurse. Das passt nicht zusammen. Da alle anderen Stimmungswerte eigentlich ziemlich deutlich zeigen, dass Anleger zwar optimistisch eingestellt, gleichzeitig aber eher defensiv positioniert sind, würde ich das Put/Call-Verhältnis aus den USA einmal als Ausreißer bezeichnen.
Doch die Zinsentwicklung ist durchaus geeignet, den DAX kurzfristig noch deutlich tiefer zu drücken. Immerhin finden Umschichtungen in Portfolios der institutionellen Anleger statt, die zu den oben geführten Kurseffekten führen. Sollte diese technische Umschichtung die Stimmung dahingehend drücken, dass ein Trendwechsel oder gar das Ende der Rallye befürchtet wird, so kann sich der Ausverkauf beschleunigen und für diesen Fall gibt es bei der Stimmungserhebung leider noch reichlich Platz nach unten.
Da ich persönlich die Zinsangst für überzogen halte, kann ich mir dieses Szenario schwer vorstellen. Doch es wäre nicht das erste Mal, wenn die Mehrzahl der Anleger diese Gefahr anders, in diesem Fall furchtvoller, einstuft, als ich das tue. Somit ist aus Sentiment-Sicht aktuell bereits ein Kaufniveau erreicht. In normalen Zeiten könnte sich hier bereits ein Boden bilden. Sollte es die ersten Tage dieser Woche jedoch noch tiefer gehen, sollten Sie einige Schäfchen wieder in Sicherheit bringen.
Wir können hier mit der Sentiment-Analyse keine Richtungsentscheidung treffen. Wir können lediglich sagen, wie Anleger auf die eine oder andere Marktentwicklung reagieren dürften./h5
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