Börse: Langfristig bessere Erträge mit der Rotationsstrategie

 | 09.06.2023 07:54

Anlegern, die ihre Portfoliorenditen in Hausse- und Baissephasen optimieren wollen, stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. So können sie zum Beispiel auf der Grundlage des wahrgenommenen Risikos und der Bewertungen die Zuweisung von Vermögenswerten zu und von Aktien, Barmitteln oder anderen Anlageklassen umschichten. Eine weitere beliebte Alternative ist das Hedging. In manchen Fällen können Optionsgeschäfte, Short-Positionen und invers korrelierte Anlagen wie Anleihen für Stabilität in Bärenmärkten sorgen und beruhigen, wenn die Bullenmärkte in die Jahre kommen. Und schließlich gibt es noch die relative Rotation.

Bei der relativen Rotation, die zusammen mit anderen Taktiken eingesetzt werden kann und sollte, wird zwischen verschiedenen Aktien, Sektoren und Aktienfaktoren ungeschichtet. Diese Strategie kann einen erheblichen Mehrwert für das Portfoliomanagement bedeuten, wenn sie gut umgesetzt wird.

Im ersten Teil dieses Artikels definieren wir die relative Rotation und stellen Ihnen Diagramme vor, die Sie überraschen werden - wie uns auch. Im zweiten Teil werden wir unsere relativen Rotationsmodelle vorstellen. Mit diesen Instrumenten können Sie relative Rotationschancen erkennen und Gelegenheiten nutzen, denen nicht viele folgen..

Dieser Artikel konzentriert sich zwar auf zwei Aktienfaktorstrategien und die entsprechenden ETFs, um den Wert der relativen Rotation zu verdeutlichen, aber die von uns vorgestellten Konzepte gelten genauso auch für einzelne Aktien und Sektoren.

h3 Relative Rotation/h3

Einzelne Aktien, Faktoren und Sektoren bewegen sich ständig auf und ab.

Während des Abwärtstrends der Aktienmärkte im Jahr 2022 schlug die Performance der Energie- und Dividendentitel den Gesamtmarkt, während Technologie- und zyklische Konsumwerte zu den Schlusslichtern gehörten. In diesem Jahr treiben große Mega-Cap-Aktien, darunter Technologie- und zyklische Titel, den Markt nach oben. Die meisten anderen Aktien, Sektoren und Faktoren bleiben derweil hinter dem S&P 500 zurück.

Die nachstehende Finviz-Heatmap zeigt einige wenige Aktien in leuchtendem Grün, die fast allein für die diesjährigen Kursgewinne des S&P 500 verantwortlich sind. Die meisten anderen Aktien, die in Rottönen dargestellt sind, notieren unverändert bis niedriger. Ein Beleg dafür ist, dass der gleich gewichtete S&P 500 im bisherigen Jahresverlauf um 11 % hinter dem nach Marktkapitalisierung gewichteten S&P 500 zurückbleibt. Das zweite Schaubild von Trahan Macro Research zeigt, dass der S&P 500 ohne seine zehn wichtigsten Aktien in diesem Jahr stagniert hätte.

Jetzt die App holen
Werden Sie Teil der größten Finanz-Community der Welt
Downloaden