Börse: Lähmende Angst

 | 25.02.2022 10:11

Es herrscht größte Verunsicherung an den Börsen. Das erkenne ich nicht nur an den fallenden Aktienkursen, die gestern angesichts der Eskalation in der Ukraine erneut kräftig eingebrochen sind. Sondern Stockstreet erreichen aktuell auch deutlich mehr Leser-Mails. Da wird skeptisch gefragt, ob es jetzt tatsächlich schon die Zeit zum Einstieg ist. Ein Leser meint, außer bei „kurzen (riskanten) Trades ist für viele Monate die Luft raus“. Und ein anderer Leser gesteht, dass er aktuell „komplett überfordert“ ist.h2 Ein immer gleiches Muster/h2

Dieses psychologische Muster ist absolut typisch an den Börsen. Dabei war es doch eigentlich vollkommen klar, dass es irgendwann zu einer größeren Korrektur kommen würde. Und jetzt, wo sie (endlich) da ist und mit ihr deutlich günstigere Einstiegskurse winken, trauen sich Anleger nicht mehr in den Markt. Stattdessen werfen sie resigniert das Handtuch.

h2 Eine erwartete Korrektur auch nutzen/h2

Nicht ohne Grund lautet ein bekannter Börsenspruch „Kaufen, wenn die Kanonen donnern!“. So dramatisch es auch ist, dass in der Ukraine Krieg herrscht und sich dieser durch die russische Invasion ausweitet – es hat sich stets ausgezahlt, genau bei solchen Entwicklungen den ängstlichen Anlegern ihre Anteile zu günstigen Kursen abzunehmen und vorsichtig in den Markt einzusteigen. Dabei gilt es, bei weiter fallenden Kursen das Engagement langsam auszubauen. So bereitet man in eine Korrektur hinein die Basis für zukünftige hohe Gewinne.

Aus meinen Analysen der vergangenen Wochen und Monate lässt sich entnehmen, dass ich lange auf eine größere Korrektur gewartet habe. Aufgrund der hohen Gefahr fallender Kurse habe ich daher eine defensive Strategie vertreten. Das hat im vergangenen Jahr zwar Rendite gekostet, doch ich habe konsequent den Plan verfolgt, auf die größere Korrektur zu warten, um dann in diese hinein Long-Positionen zu Schnäppchenkursen ins Depot zu holen. Warum sollte ich also jetzt von diesem Plan abrücken, wo es die Schnäppchenkurse endlich gibt?!

h2 Die Korrektur kam nicht überraschend/h2

Zumal die Korrektur alles andere als unerwartet kam. Vor einer Wochen habe ich die Leser des „Börse-Intern Premium“ daran erinnert, dass ich schon im Mai 2021 von einer möglichen Topbildung im deutschen Leitindex geschrieben habe (siehe zum Beispiel Börse-Intern vom 18.02.2021 - „Die große Wende kommt am Anleihemarkt wieder in Gang). Damals wurden von den meisten Marktteilnehmern noch die intakten Aufwärtstrends der Aktienmärkte mit immer neuen Rekordhochs gefeiert.

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Doch diesbezüglich hatte ich – aus heutiger Sicht völlig zu Recht - vor Bullenfallen im DAX gewarnt. Dazu hatte ich auch schon am 05.10.2021 in der Börse-Intern erstmals eine breite Range im DAX-Chart eingezeichnet (gelbes Rechteck):