Börse: Auf diese Signale müssen Sie jetzt achten

 | 01.06.2022 09:52

Mit den gestrigen Kursverlusten an den Aktienmärkten stellt sich die Frage, ob die jüngsten Kurserholungen bereits ein Ende gefunden haben und sich als Bärenmarktrallys entpuppen. Das bleibt natürlich abzuwarten. In der vorbörslichen Analyse des Target-Trend-Spezial schrieb ich gestern jedenfalls, dass man nach den Kursgewinnen der vergangenen Handelstage inzwischen einen Rücksetzer einkalkulieren sollte. Eine Gegenbewegung war aus meiner Sicht also fällig. Jetzt sollte man genau beobachten, wie dynamisch und weitreichend diese ausfällt und ob sich heute weitere Kursverluste anschließen. Das wäre dann bearish zu werten.h2 Kein gutes Umfeld für steigende Aktienkurse/h2

Leicht bearish zu werten ist bereits das Ausmaß der gestrigen Gegenbewegung. Und bearish zu werten ist auch das fundamentale Umfeld, in dem die jüngsten Kurserholungen stattgefunden haben. Denn dieses spricht eigentlich dafür, dass wir jüngst nur eine Bärenmarktrally gesehen haben. Schließlich sind die Probleme des Materialmangels und der steigenden Preise immer noch vorhanden. Und sie wurden sogar noch größer.

h2 Verschärfter Materialmangel/h2

So teilte das Münchner ifo-Institut vorgestern zu seiner monatlichen Unternehmensumfrage mit, dass sich der Materialmangel in der deutschen Industrie im Mai auch wegen der Corona-Lockdowns in China weiter verschärft hat. 77,2 % der Firmen klagten über Engpässe oder Probleme bei der Beschaffung von Vorprodukten und Rohstoffen. Im April waren es 75,0 %. Jedes zweite deutsche Unternehmen, das von Materialmangel betroffen war, gab an, dass die aktuellen Lockdowns in China die Situation weiter verschlimmert haben.

h2 Weiter gestiegene Inflation/h2

Vor diesem Hintergrund verwundert es auch nicht, dass die Preise weiter gestiegen sind und die Inflation damit neue Höchstwerte im aktuellen Zyklus erreicht hat. Dazu trug natürlich auch teure Energie als Folge des russischen Krieges gegen die Ukraine bei. Dadurch haben sich die deutschen Importe im April so stark verteuert wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Die Einfuhrpreise erhöhten sich um 31,7 % zum Vorjahresmonat (März: +31,2 %, Februar: +26,3 %), wie das Statistische Bundesamt vorgestern mitteilte.