Anleiheemissionen aus reichen Ölstaaten der Golfregion stoßen auf starke Investorennachfrage

 | 02.09.2020 07:12

Kurz nach der ersten Ölkrise in den siebziger Jahren gab es eine Zeit, in der die Emirate und die Königreiche entlang der Küste des Persischen Golfs so viel Bargeld angesammelt hatten, dass die größte Herausforderung für sie darin bestand, wie sie das ganze Geld "sinnvoll" einsetzen könnten.

So entstand ein boomender Eurobond-Markt. Damals bedeutete Eurobond noch auf Dollar dominierende Anleihen, die außerhalb der USA verkauft wurden. Diese Bezeichnung steht in keinem Zusammenhang mit der europäischen Gemeinschaftswährung Euro.

Diese Zeiten sind längst vorbei. Heute sind es gerade jene Emirate, die mit einer Flut von Staatsanleiheemissionen, die eine massive Nachfrage erzeugt haben, internationale Investoren anlocken. Der Grund dafür? Sie weisen einen leichten Aufschlag (höhere Zinsen) gegenüber den US-Treasuries auf.

h2 Reich an Öl, aber knapp bei Kasse/h2

Es ist nicht so, dass Dubai, Abu Dhabi, Katar oder Saudi-Arabien schwere Zeiten durchstehen, trotz der zunehmenden Abkehr von fossilen Brennstoffen und des starken Preisverfalls bei Öl und Gas wegen der Covid-19-Pandemie. Alle diese Reserven sind noch vorhanden, aber die ölreichen Länder des Nahen Ostens haben ein Cashflow-Problem, da sie nicht genug einnehmen, um ihren gewohnten Lebensstil aufrechtzuerhalten.

Die fossilen Brennstoffe befinden sich eindeutig in einer Art Sonnenfinsternis. Das wohl gravierendste Indiz dafür ist, dass der Energiekonzern Exxon aus dem Dow Jones Industrial Average, dem er 1928 als Standard Oil of New Jersey erstmals beigetreten ist, rausgeworfen wurde. Grund dafür ist, dass die Benchmark fortan mehr auf Technologieunternehmen setzt.