BoJ wartet ab, Schweizer Uhren

 | 20.12.2016 14:00

Die BoJ wartet wie erwartet ab (von Arnaud Masset)

Wie erwartet hat die Bank of Japan ihre geldpolitischen Bedingungen stabil gehalten, da sie die kurzfristigen Zinsen unverändert bei -0,1% belassen hat, während sie gleichzeitig die Renditekurve kontrolliert und die Anleihenkaufprogramme aufrechterhält. Die japanischen Wertpapiere stiegen heute Morgen, da der japanische Yen gegenüber fast allen Währungspaaren an Boden verlor. Der JPY ist gegenüber dem Aussie 0,86% eingebrochen, 0,68% gegenüber dem Dollar und 0,60% gegenüber dem Euro, da die Bank sagte, dass sie ihre geldpolitische Basis ausweiten wird, bis das Inflationsziel erreicht ist. Der Nikkei ist um 0,53% gestiegen und der allgemeinere Topix um 0,21%. Schließlich gibt es keinen Grund, warum die BoJ die Lockerungsmaßnahmen erhöhen sollte, da Kuroda endlich die schwächere Währung hat, auf die er so gewartet hat.

Wir glauben nicht, dass die Märkte zuversichtlicher sind, dass die BoJ innerhalb des erwarteten Zeitrahmens mit ihren geldpolitischen Tools ihr neues Inflationsziel erreichen kann. Die jüngsten Verbesserungen bei den US-Renditeprognosen und die gestrigen restriktiven Kommentare von Janet Yellen in der University of Baltimore führen dazu, dass die Anleger von Anlagen, die als sicherer Hafen gelten, wie dem JPY, CHF und dem Gold, die Finger lassen. Der USD/JPY nimmt die Rallye wieder auf und erreicht 118,24. Das Aufwärtsrisiko bleibt bestehen, aber das Währungspaar befindet sich weiter in überkauftem Terrain, was bedeutet, dass ein Rückfall weiter eine reale Möglichkeit ist.

Die Schweizer Uhrenexporte fallen…wieder einmal... (von Peter Rosenstreich)

Der Schweizer Handelsüberschuss ist im November gestiegen, aber die Verbesserung wird darauf zurückgeführt, dass die Importe schneller fielen als die Exporte. Die heute veröffentlichten Daten zeigen, dass die Schweizer Uhrenexporte für November weiter zurückgegangen sind. Der Verband der Schweizer Uhrenindustrie (FH) meldete, dass die Exporte um 5,6% auf CHF 1,86 Mrd. gefallen sind. Im Oktober waren sie bereits um 16% eingebrochen. Den größten Rückgang gab es bei den Metalluhren höchster Qualität, da die Exporte in die USA deutlich gefallen sind. Positiv wirkte sich eine Nachfragebelebung aus China aus, was ein tertiärer Beleg für eine Stabilisierung des Wachstums wäre. Aber dieser Trend wurde gut abgedeckt, da die Veränderung bei den Verbraucherpräferenzen und ein starker CHF die Schweizer Uhrenindustrie belastet haben. Interessanterweise sollte die stetige Abwertung des CHF gegenüber dem USD den Uhrenexport in die Staaten unterstützten. Gegenüber dem Euro bliebt der CHF jedoch überbewertet und beeinträchtigt die Wettbewerbsfähigkeit. Die jüngste Beurteilung der Geldpolitik der SNB hat jedoch unserer Meinung nach einen neuen Ton, der darauf hindeutet, dass man eher bereit ist, höhere Flexibilität bei der Währung zuzulassen. Kurz gesagt wird die SNB den CHF weniger wahrscheinlich vor einer Aufwertung schützen. Aufgrund der nach den IMM-Daten überkauften USD-Positionen und den überverkauften CHF-Positionen, gehen wir von einer kurzfristigen Korrektur beim USD/CHF auf 1,0221 aus.

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