BoJ bleibt wachsam, da der USD/JPY die 100 testet

 | 30.09.2016 14:25

Bleiben Sie zum USD/JPY short

Es scheint so, als hätten sich die Fed und BoJ davongemacht. Nach den marktfreundlichen geldpolitischen Beschlüssen der letzten Woche (oder des Nicht-Handelns) scheint es so, als würde die Glaubwürdigkeit der Zentralbanken ein neues Tief erreichen, genauso wie die Anfälligkeit des Devisenmarktes auf ihre Kommentare. Obwohl wir viele Kommentare hörten, wurden die Äußerungen von Yellen, Draghi und Kuroda, die vor einigen Tagen noch für Volatilität gesorgt hätten, einfach ignoriert. Stattdessen waren die Nachrichten mit Meldungen der zweiten Wahl angereichert wie dem Einbruch der Aktie der Deutschen Bank (DE:DBKGn), der Feinabstimmung der Micro-Begrenzung der OPEC und die US-Präsidentschaftsdebatte, die die Leere kaum füllen konnten. Falls es keine Manipulationen seitens der Zentralbank gibt, gehen wir davon aus, dass der USD/JPY kurzfristig auf 100 fallen wird.

Die Renditen der zweijährigen US-Papiere liegen in einer engen Spanne und aufgrund der Erwartungen an eine höhere Inflation (wegen der ansteigenden Ölpreise) fallen die realen Renditen. Die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung für den Dezember ist auf 57% gestiegen, da die US-Daten weiter solide bleiben. Die Händler werden jedoch nach ganzen neun Monaten der Vogellocktaktik kaum anbeißen. Zudem gibt es Signale, dass sich die US-Wirtschaft abschwächen könnte. Bei der halbjährlichen Aussage von Frau Yellen vor dem House Financial Services Committee verfolgte sie wie üblich die Strategie einer Verteidigung einer Zinserhöhung im 4. Quartal, sagte aber es gäbe "keinen festen Zeitplan". Auch nach der Rede Fischers, der auf das Risiko hinwies, dass das Kapital falsch platziert werden könnte, sollten die Zinsen weiterhin auf ihrem ultratiefen Stand verharren, denn bedeutsame Erwartungen für eine Zinserhöhung konnten sich nicht entwickeln. Ohne eine bevorstehende Zinserhöhung und mit unserer Hausmeinung, dass es im Dezember keine Zinserhöhung geben wird, sollte der USD weiter eine Finanzierungswährung bleiben.

Kuroda sagte, dass die BoJ ihre Politik nötigenfalls anpassen würde und dass dies die Expansion der Geldpolitik beinhalten könnte. Seine Kommentare trafen jedoch auf taube Ohren. Die umfassende Beurteilung der BoJ sah den Fokus ihrer Lockerungsstrategie darin, von der Domination der umfangreichen Käufe auf negative Zinsen überzugehen, um die Renditekurve zu kontrollieren. Auch wenn die Taktik der negativen Zinsen die gewünschten Auswirkungen auf die Währung haben könnte, gehen wir davon aus, dass die Aufwertung des JPY langsamer wird, aber nicht gestoppt wird. Selbst eine Zinssenkung im November (wovon wir nicht ausgehen) wird den bärischen Trend wohl nicht umkehren. Premierminister Abe betonte vor dem Parlament die zwischen der BoJ und der Regierung bestehende Arbeitspartnerschaft und deutete an, das eine straffere koordinierte Steuer- und Geldpolitik wohl die nächste Reaktion sein wird.

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