BoE-Sitzung wohl kein Ereignis, Schweizer Arbeitslosenquote auf 3,4% ges

 | 08.10.2015 13:35

BoE wird wohl abwarten (von Peter Rosenstreich)

Es wird allgemein erwartet, dass der MPC der Bank of England mit 8 zu 1 Stimmen für eine Beibehaltung der Zinsen und der Anleihenkäufe stimmen wird. Der nächste Inflationsbericht steht in nur einem Monat an, weshalb es unwahrscheinlich ist, das wir aus dem Protokoll zur Sitzung Näheres erfahren. Das Protokoll zur BoE-Sitzung sollte sich gegenüber den Ereignissen in China/den Schwellenländern und den geringeren Aussichten für eine Fed-Erhöhung in 2015 vorsichtig äußern. Die aktuellen Markterwartungen für eine Erhöhung durch die BoE scheinen bis Ende 2016 extrem bärisch. Eine Ansicht, die vor allem durch einen größeren Trend von überzogenen Abwärtsrisiken für das Wachstum beflügelt wurde. Diese Meinung hat sich verbreitet, obwohl die BoE behauptet, dass die globalen Sorgen die aktuelle Strategie der Bank nicht stoppen wird. Mit einer Wirtschaft im Vereinigten Königreich, die sich angemessen bewegt (eine starke Industrieproduktion gleicht schwach PMI-Daten aus) und engen Arbeitsmärkten, die bereits ein Lohnwachstum generieren, sollten wir einen allmählichen Übergang zur Inflation sehen. Außerdem sollte ein schwächeres GBP die Sorgen der BoE-Mitglieder in Bezug auf den Import der Deflation vermindern. Wir bleiben zum GBP im aktuellen Umfeld konstruktiv und gehen davon aus, dass die eingehenden Informationen die Erwartungen an eine Zinserhöhung stärken werden. Das bullische Momentum des GBP/USD sollte anhalten, wobei sich die Händler sofort auf 1,5330 (gleitender 200-Tagesdurchschnitt) und 1,5367 (Hoch vom 23.09.2015) konzentrieren werden, bevor sie den Aufwärtstrend auf 1,5659 (Hoch vom 18.09.2015) ausweiten.

Schweizer Arbeitslosigkeit steigt (von Yann Quelenn)

Nach enttäuschenden Inflationsdaten Anfang der Woche lag die saisonbedingt angepasste Arbeitslosenrate heute Morgen für den Monat September bei 3,4% gegenüber 3,3% vor einem Monat. Obwohl wir nicht annehmen, dass der Arbeitsmarkt in Gefahr ist, hat die Aufgabe des Bodens zusammen mit den globalen Turbulenzen einigen Abwärtsdruck für den Stellenmarkt verursacht. Es ist klar, dass die Schweizer Wirtschaft stetig fällt und dass die Sorgen um das BIP zunehmen, vor allem, wenn wir sehen, dass die EU fast zwei Drittel der Schweizer Exporte abnimmt. In der Tat steht das europäische Wachstum auf dem Spiel. Trotzdem sollte der aktuelle Anstieg des EUR die Schweizer Wirtschaft in den nächsten Monaten antreiben, da es einige Verzögerungen bei den wirtschaftlichen Veränderungen gibt, die in der Wirtschaft korrekt widergespiegelt werden.

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Die nächste SNB-Sitzung wird im Dezember abgehalten. Wir denken nicht, dass die Schweizer Nationalbank bereit ist, die Zinsen zu senken. Das würde im Umfeld der schwachen Wirtschaftsbedingungen nur dazu führen, dass man die Anleger weiter bestraft. Es ist auch klar, dass die SNB die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank fortlaufend beobachtet. Durch die ständigen Hinweise für eine Erhöhung der quantitativen Lockerung wird Draghi die SNB zum Reagieren und zum Verteidigen des Schweizer Franken zwingen. Wir denken, dass die erste Maßnahme der SNB eine Senkung der Zielkontoguthaben sein wird, auf die die negativen Zinsen derzeit angewendet werden. Aktuell sind nur Konten mit mehr als 10 Mio. CHF betroffen.

Obwohl der IWF auf die zurückgehenden globalen Wirtschaftsaussichten hinwies, macht der CHF trotz einer vorherrschenden schwachen Schweizer Wirtschaftsleistung weiterhin seinen Status als sicherer Hafen geltend. Der USD/CHF hat die 0,9600 im Visier, da die Zinserhöhung durch die Fed aufgeschoben wurde.