Blühen oder welken – was passiert nun mit der Türkei?

 | 29.06.2018 10:26

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat die Wahl gewonnen. Noch leichter wird es nun für den neuen Altpräsidenten, seine wirtschaftspolitischen Visionen umzusetzen. Er wird sich an seinen Versprechen messen lassen müssen. Erdogan hat wie erwartet die vorgezogenen Wahlen in der Türkei gewonnen, eine Stichwahl ist nicht notwendig und auch im Parlament hat er die Mehrheit behauptet.

Die türkische Lira konnte sich um fast zwei Prozent gegenüber dem Euro und dem US-Dollar erholen, da Anleger auf mehr politische Stabilität hoffen. Dennoch bereiten Anlegern die Ankündigungen Erdogans vor der Wahl Sorgen, als er hohe Zinsen als „Mutter und Vater allen Übels“ bezeichnete. Wie geht es nun weiter?

Als erstes könnte Erdogan wie angekündigt, Druck auf die türkische Notenbank ausüben. Vor der Wahl hat er die Wähler aufgefordert, für ihn zu stimmen, damit er künftig mehr Macht über die Notenbank habe und die Zinsen reduzieren könne. „Ihr werdet sehen, wie wir uns um die Zinsen und andere Dinge kümmern werden, wenn ihr mir erst einmal die Vollmacht dafür gegeben habt“, sagte Erdogan. „Wir müssen Schritte unternehmen, um die Zinsen zu senken.“ Diese Aussagen schüren die Ängste der Investoren, weil sie befürchten, dass der Präsident die Unabhängigkeit der Notenbank abschaffen könnte.