Feingold Research | 15.06.2018 13:53
Die 6000er-Schwelle und damit auch das Jahrestief bei 6048 Dollar verfehlte Bitcoin in den vergangenen Tagen nur denkbar knapp. Rund sieben Prozent legte der Kurs seit dem jüngsten Tief wieder zu, für Entwarnung ist es noch viel zu früh. Dennoch gibt es zwei gute Argumente für eine Gegenbewegung.
Zum Wochenschluss dominieren erneut rote Vorzeichen in der Performance-Bilanz der zehn größten Kryptowährungen. Die Minuszeichen fallen aber vergleichsweise klein aus, auf Sicht von 24 Stunden liegt die Hälfte sogar im Gewinn. EOS steht an der Spitze – gestern ist endlich das EOS Mainnet live gegangen.
Das Hauptinteresse gilt aber nach wie vor Bitcoin. Zwar fiel der Preis in dieser Woche unter das April-Tief bei rund 6500 Dollar. Ein Test des Jahrestiefs von Anfang Februar bei 6048 Dollar wurde aber knapp abgewendet. Aktuell läuft ein Rücklauf an die frische Barriere um 6500/6800 Dollar. Aber selbst wenn der Preis über das Wochenende weiter zulegen sollte, bleibt die Einschätzung unverändert negativ. Erst ein Ausbruch aus dem steilen Abwärtskanal, dessen Grenze aktuell von der 21-Tage-Linie bei 7200/7300 Dollar verstärkt wird, könnte als hinreichend klares Signal für eine Atempause gesehen werden. Solange dies nicht der Fall ist, dürfte aus technischer Sicht mit der nächsten Verkaufswelle die 6000 angelaufen werden.
Zwei Argumente lassen zumindest etwas Hoffnug aufkommen. Zuletzt notierte der Preis mit minus 16 Prozent sehr weit unter dem Monatsdurchschnitt (Verlauf unter dem Chart). Auf ähnlich überverkaufte Situationen folgte in den vergangenen Monaten fast immer eine Gegenbewegung: Mitte März waren es 20 Prozent in vier Tagen, Anfang April 45 Prozent in vier Wochen und Ende Mai immerhin rund acht Prozent nach sieben Tagen.
Dafür spricht auch eine Analyse von Fundstrat-Chefanalyst Tom Lee, der auf den Verfallstagseffekt hinweist (siehe dazu auch unser Bericht ). Bisher gab es sechs Verfallstage, seitdem es den CBOE Bitcoin Future gibt. Im Vorfeld neigte Bitcoin zur Schwäche, im Durchschnitt fiel der Kurs an den zehn Tagen vor der Abrechnung um rund 18 Prozent. Dies entspricht recht gut dem jüngsten Rücksetzer vor dem Verfall am 13. Juni. Seinen Berechnungen nach zeigte der Preis innerhalb von sechs Tagen wieder eine deutliche Erholung. Der gestrige Anstieg passt somit perfekt in das Muster und würde ebenfalls kurzfristig weiter steigende Kurse erwarten lassen. Auf eine Erholung sollten aber nur mutige Anleger wetten, Signale für eine nachhaltige Erholung sind derzeit noch nicht zu erkennen. Nur das Sentiment könnte kaum schlechter sein.
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