Biotech: Ausverkauf in 2022 – Jetzt die Wende? BioNTech, Moderna, Defence Therapeutics

 | 02.02.2023 07:41

Dieser Artikel erschien zuerst auf Nebenwerte Online

Der Biotech-Sektor war eine der großen Enttäuschungen der Anleger im Jahr 2022. Mit kolossalem Schwung hatten vor allem die Impfwerte den Sektor lang dominiert, doch mit Auslaufen der Pandemie war dann auch das Ende der Fahnenstange erreicht. Das Mainzer Vorzeigeunternehmen BioNTech (NASDAQ:BNTX) schaffte den Verzwanzigfacher seit Emission mit der einzigartigen „Comirnaty“-Story zusammen mit Pfizer (NYSE:PFE), ein Milliardengeschäft für die Protagonisten. Wer nicht schnell genug war oder auf das falsche Pferd setzte, kam erst gar nicht in den Genuss der großen Aufwertung, sondern brach nach der ersten Spekulationswelle sofort ein. Wo liegen nun die Chancen im Jahr 2023? Wir schauen erneut auf die Branche.

h2 BioNTech und Moderna (NASDAQ:MRNA) – Das klingt nicht gut/h2

Die Aktien von BioNTech (NASDAQ: BNTX, WKN: A2PSR2, ISIN: US09075V1026) und Moderna BioNTech (NASDAQ: MRNA, WKN: A2N9D9, ISIN: US60770K1079) waren die Shooting-Stars aus der COVID-Hochzeit 2021. Beide Aktien legten in der Spitze 400% zu. Mit diesem Vorlauf ging es dann in das Jahr der Konsolidierung. Parallel hatten die Regierungen weltweit ihre Corona-Maßnahmen gelockert oder die Pandemie sogar für beendet erklärt. Die Kurse der Platzhirsche gerieten erheblich unter Druck, konnten sich aber gegen Jahresende stabilisieren und knapp gehalten aus dem Markt gehen. Wie sieht es für die Impfriesen im laufenden Jahr aus?

Zuerst die gute Meldung: Beide Konzerne profitieren nach wie vor von den üppigen Vorbestellungen an Impfstoff, welche erst im Jahr 2023/24 zur Auslieferung kommen. In eilendem Gehorsam hatten die EU-Gesundheitsminister geordert, was die Haushalte verkraften konnten. So hat das Bundes-Gesundheitsministerium unter Spahn und später Lauterbach bis dato rund 13,1 Mrd. EUR ausgegeben haben. Zur Auslieferung stehen daher immer noch über 400 Millionen Impfdosen auf der Bestellliste, die jetzt wohl nicht mehr verimpft werden – ein Milliardengrab.

Nun die schlechte Meldung: Mitten in der Corona-Pandemie sollen die Biotech-Riesen Moderna und BioNTech richtig Kasse gemacht haben. Das teilte das Gesundheits-Ministerium auf Nachfrage der Presse mit. Denn nicht jede Impfdosis hatte den gleichen Preis, wie aus Dokumenten vorgeht. Just auf dem Höhepunkt der Pandemie wurden die Preise trotz gleichbleibender Kosten wohl anbieterseitig um knapp 50% erhöht. Gegenüber dem Steuerzahler eine regelrechte Abzocke in der Not, wenn die Vorwürfe stimmen sollten. Weiterhin auch interessant für den Wähler und Steuerzahler, wäre nach diversen Masken-Affären auch die Offenlegung der jeweiligen Kontraktpartner innerhalb der „Vakzinen Lieferkette“.

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BioNTech und Moderna tun gut daran, schnellstens Aufklärung zu leisten. Die BioNTech-Aktie ist nach ihrem Spitzenwert bei rund 460 USD im Jahr 2022 ruhig in das laufende Jahr gestartet und liegt mit 132 EUR aktuell noch 5% im Hintertreffen. Ein Skandal würde dem Kurs sicherlich nicht helfen, eine positive Auflösung der Umstände aber sicherlich. Moderna hat ebenso stark verloren, liegt aber im laufenden Jahr schon wieder vorne, denn der Impfstoff „mRNA-1345“ hat vielversprechende Ergebnisse für eine Zulassung im Bereich RSV-Virus gezeigt. Diese Grippe stellt sich jüngst als Schwere Atemwegserkrankung und folgt den Risiken der Corona-Pandemie auf dem Fuße. Die Bewertung der Unternehmen steht und fällt mit der aktuellen Pipeline, die sich mit jeweils rund 20 Mrd. USD in der Kasse gut voranbringen lässt.