Bewertung an den Devisenmärkten bleibt politisch eingefärbt

 | 29.07.2014 12:27

Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,3430 (07.49 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,3428 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 101,99. In der Folge notiert EUR/JPY bei 136,98. EUR/CHF oszilliert bei 1,2150.

Losgelöst von den internationalen Problemherden wartet Kontinentaleuropa mit positiven Nachrichten und Daten auf. Traktion an den Devisenmärkten hat diese Entwicklung jedoch nicht zur Folge gehabt. Die Bewertung an den Devisenmärkten bleibt politisch eingefärbt.

Begonnen bei dem um 9,3% höheren Nutzfahrzeugabsatz in der EU über die deutlich erhöhte Wachstumsprognose in Irland, eine genesende Bankia in Spanien, historisch niedrige Zinsen für die Finanzierung Spaniens und weiter sinkenden Renditen für Staatspapiere in Griechenland als Ausdruck zunehmender Entspannung kann die EU und können vor allen Dingen die Reformländer überzeugen.

Das Risiko, dass diese positive Tendenz mittel- und langfristig durch die geopolitische Konstellation konterkariert wird, ist jedoch nicht zu ignorieren.

Fakt ist, dass die Sanktionsspirale vom Westen weiterhin forciert wird und ein Ende nicht absehbar ist. Sollte Russland auf einen Sanktionsmodus gegen die EU einschwenken, wären massive Energieprobleme insbesondere in den östlichen und südlichen Ländern der EU mit nachhaltigen ökonomischen und gesellschaftspolitischen Konsequenzen die Folge.
Unverändert basieren die Verschärfungen der westlichen Maßnahmen zu großen Teilen auf Unterstellungen. Die bisher gelieferten Beweislagen bleiben „freundlich ausgedrückt“ dünn.

Aus den USA erreichten uns negative Daten von dem Wohnimmobilienmarkt. Der Index anhängiger Hausverkäufe sank im Juni um 1,1% auf 102,7 Indexpunkte. Die Prognose lag bei +0,5%.
Damit stelte sich der erste Rückgang seit Februar ein. Diese Entwicklung passt zu den in jüngster Zeit zum Teil drastisch enttäuschenden Daten von der US-Wohnimmobilienfront.