Überschuss im Überfluss: Wein-Absatzprobleme in Frankreich

 | 22.02.2023 11:14

Frankreich zählt sowohl qualitativ als auch quantitativ zu den bedeutendsten Weinbaugebieten der Welt. An der Weltproduktion hält das Land einen mengenmäßigen Anteil von 20% und, aufgrund des hohen Preisniveaus, sogar einen wertemäßigen Anteil von 25%. Damit liegt es trotz gesunkener Produktionszahlen noch immer auf Platz eins in der Rangliste der weltgrößten Weinerzeuger, gefolgt von Italien. Doch nun geraten die französischen Winzer in Schwierigkeiten, denn der rückläufige Weinkonsum hat zu Absatzproblemen und Übermengen geführt. Vor allem der Rotwein ist vom Konsumrückgang betroffen, insbesondere der aus Bordeaux. Vor 70 Jahren seien in Frankreich noch durchschnittlich 130 Liter Rotwein pro Jahr getrunken worden, mittlerweile seien es nur noch 40, so die Winzer. Als Grund wird einerseits die Inflation genannt, so sei im Jahr 2022 in französischen Supermärkten rund 15% weniger Rotwein verkauft worden, doch auch der Export hat gelitten. Die Europäer trinken immer weniger Wein aus Frankreich, sondern wählen zunehmend die Tropfen anderer Anbaugebiete. Zudem hat sich die Ausfuhrmenge nach China inzwischen halbiert.