Ellen R. Wald, Ph.D. | 16.07.2021 09:52
In diesem Jahr wurden die Ölpreise viel stärker von Nachfragedaten und Schlagzeilen bestimmt, als vom realen Angebot. Tatsächlich hat sich die Ölnachfrage erheblich verändert und die Prognosen stellen einen weiteren Anstieg in Aussicht, während das Angebot relativ stabil geblieben ist.
Daten aus den Vereinigten Staaten liefern wichtige Indikatoren für die Ölnachfrage, teilweise weil wöchentliche Daten in den USA so leicht verfügbar sind.
In diesem Frühjahr und Sommer hat der Ölverbrauch in den USA starke Zuwächse in Richtung seines Niveaus vor der Pandemie verzeichnet, was viele dazu veranlasst hat, auf eine normale oder nahezu normale Nachfrage zu Beginn der zweiten Jahreshälfte zu hoffen. Infolgedessen sind die Ölpreise gestiegen. Allerdings gibt es inzwischen einige Anzeichen dafür, dass die Nachfrage nicht so nahe an das Niveau vor der Pandemie herankommen wird, wie bislang erwartet.
Die Händler müssen die Daten im Auge behalten.
Es gab letzte Woche eine Menge Optimismus über die Ölnachfrage, als die EIA, eine Behörde der US-Regierung, ihre Daten für die Woche bis zum 2. Juli veröffentlichte. Der Report zeigte, dass in dieser Woche nur fünfmal gestiegen sind.
Dies kann an einer steigenden internationalen Nachfrage nach WTI liegen, das billiger ist als Brent. (Hinweis: Der Unterschied zwischen den Preisen des Benchmarks Brent und WTI hat sich in letzter Zeit verringert, aber Brent war zum Zeitpunkt als dieses Rohöl gekauft wurde wahrscheinlich deutlich teurer als WTI).
Die Daten einer Woche reichen nicht aus, um einen klaren Trend auszumachen, daher müssen Händler genau im Auge behalten, wohin sich die Daten zu den Benzinlieferungen (d.h. zur impliziten Nachfrage) in den nächsten Wochen entwickeln.
Händler müssen auch auf Benzingeschäfte und die Raffinerieauslastung achten. Der nächste Wendepunkt für die US-Nachfrage wird der Labor Day sein, der das Ende der Sommerfahrsaison markiert und in der Regel eine Zeit hoher Benzinnachfrage und vieler Reisen ist. Dieser Feiertag fällt in diesem Jahr auf den 6. September.
Es ist erwähnenswert, dass die Covid-Pandemie nicht allein Schuld ist, sollten die Verbrauchszahlen niedriger ausfallen als erwartet. Höhere Benzinpreise und Inflation wirken sich auch in den USA auf den Konsum aus. Das sollte man nicht übersehen.
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