Beendete Korrektur oder Erholung im begonnenen Abwärtstrend

 | 24.03.2017 08:49

Die Korrektur am Dienstag hat den US-Leitindex Dow Jones Industrial 1,14 Prozent tiefer schließen lassen. Etwas mehr als 1 Prozent Verlust ist eigentlich kein spektakulärer Kurssturz. Doch wie ich dazu bereits schrieb, sind die Anleger solche Rücksetzer schon seit einer Weile nicht mehr gewohnt (siehe Börse-Intern von Dienstag). Denn mit dem moderaten Tagesverlust von Dienstag haben die US-Aktienmärkte immerhin den größten Kursrückgang seit einem halben Jahr (!) erlebt - zuletzt war es im September 2016 beim Dow Jones derart „stark“ bergab gegangen. Höchster Tagesverlust seit einem halben Jahr
Der S&P 500 fiel zeitgleich um 1,24 Prozent - auch hier gab es zuletzt vor einem halben Jahr, am 11. Oktober 2016, einen solch „hohen“ Tagesverlust. Mit dem Rückfall vom Dienstag ging im S&P 500 also eine Serie von 109 Tagen zu Ende.

Fondsmanager so skeptisch wie seit 17 Jahren nicht mehr
Diese fast unglaublichen Zahlenspielereien zeigen, wie nötig die Börsen eine kräftige Korrektur eigentlich haben. Dies sieht auch ein Großteil der Fondsmanager inzwischen so. Denn laut n-tv ist mittlerweile ein Drittel dieser Berufsgruppe der Meinung, dass Aktien überbewertet sind - das sei der höchste Wert seit 17 Jahren, so der Nachrichtensender.
Dies zeigt einerseits natürlich, dass auch die sehr erfahrenen Marktteilnehmer die Lage kritisch bewerten, andererseits ist es aber auch ein Kontraindikator. Denn wenn derart viele Fondsmanager skeptisch sind, dürften sie aktuell nicht sehr stark investiert sein. Dementsprechend steht also wahrscheinlich noch viel Geld an der Seitenlinie, das irgendwann wieder investiert werden muss.
Zum Thema „Kontraindikator“ passt auch, dass die Nachrichtenlage in den Medien derzeit bei den kleinsten Rücksetzern sofort auf sehr bearish umschaltet. Das ist jedoch für eine Korrektur ebenfalls eher schlecht. Besser wäre es, wenn stärkere Rücksetzer als ungefährlich eingestuft werden und man davon ausgeht, dass diese wie bisher immer wieder schon nach kürzester Zeit zurückgekauft werden.

In einem solchen Umfeld könnten die Kurse dann eher weiter fallen. Stopps eng nachziehen
Und so sieht es derzeit insgesamt wenig danach aus, dass eine schärfere Korrektur in den Aktienindizes begonnen hat. Stattdessen scheint sich der Aufwärtstrend nach dem kurzen Rücksetzer schon wieder fortzusetzen. Insofern sollte man noch längst nicht alles aus dem Depot werfen, sondern zunächst, wie hier mehrfach angeraten, lediglich die Stopps enger platzieren.

DAX schließt Kurslücke
Zumal der Dax bislang nur die noch offene Kurslücke (Aufwärts-Gap) vom Monatsanfang (grünes Rechteck im folgenden Chart) geschlossen hat. Mit dem vorvorgestrigen Tagestief bei 11.850,27 Zählern notierte der DAX knapp unter der Gap-Unterkante.