Philip Hopf | 14.04.2022 13:37
Auch die Bilanzzahlen des Chemie-Riesen BASF SE (ETR:BASFN) bleiben vom Krieg in der Ukraine nicht unberührt. Im ersten Quartal 2022 ging der Netto-Gewinn im Vergleich zum Vorjahr von 1.72 Milliarden Euro auf 1.22 Milliarden Euro zurück, was einer Reduzierung um knapp 29 Prozent entspricht. Grund hierfür ist eine Milliardenabschreibung auf die Mehrheitsbeteiligung an der Wintershall DEA im Zusammenhang mit dem Stopp der Gas-Pipeline Nord Stream 2. So musste der Gas- und Ölproduzent ein Darlehen an die Nord Stream 2 AG in Höhe von 1.1 Milliarden Euro wertberichtigen. Zuvor hatte die Bundesregierung den Zertifizierungsprozess der Pipeline vorerst gestoppt. Die BASF SE hält 67 Prozent der Anteile der Wintershall DEA. Doch der Chemie-Konzern mit Sitz in Ludwigshafen am schönen Rhein hatte durchaus auch Positives zu berichten.
Operativ konnte die BASF SE nämlich ordentlich zulegen: Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um knapp 20 Prozent auf rund 23 Milliarden und auch beim Brutto-Gewinn konnte das DAX-Unternehmen einen deutlichen Anstieg verzeichnen. Mit einem Überschuss in Höhe von 2.82 Milliarden Euro vor Zinsen und Steuern übertraf man die Erwartungen der Analysten, wie der deutsche Industrie-Gigant in einer Pressemitteilung bekannt gab. Nach Informationen des Unternehmens lässt sich diese massive Steigerung zum einen mit der hohen Nachfrage nach Petrochemikalien und Polyamiden, zum anderen mit einer jüngst durchgesetzten Preiserhöhung der produzierten Chemikalien begründen. Mit der Anpassung der Preise reagierte die BASF SE auf die in den vergangenen Wochen immens gestiegenen Energiekosten. Dazu, wie sich die Ergebnisse aus dem ersten Quartal auf die Jahresprognose auswirken könnten, hat sich der Konzern bislang noch nicht geäußert.
Wenngleich viele Medienanstalten den rückläufigen Netto-Gewinn des Unternehmens in den Fokus ihrer Berichterstattung rückten und dementsprechend ein tendenziell eher negatives Bild der Unternehmensentwicklung zeichneten, reagierten die Anleger zunächst positiv auf die veröffentlichten Zahlen: So drehte der Aktienkurs der BASF SE, welcher seit Jahresbeginn um über 15 Prozent gefallen war, in Folge der Bekanntgabe der Ergebnisse ins Positive, gab aber in der Folge schon wieder etwas nach.
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