Bank-Run als Vorbote: Hat die Fed bereits etwas kaputt gemacht?

 | 15.03.2023 06:51

Nach dem Zusammenbruch der Silicon Valley Bank kamen Befürchtungen bei Regionalbanken auf, ihnen stünde ebenfalls ein "Bank-Run" bevor.

"Bank-Runs" sind im heutigen Finanzsystem aufgrund der Mindestreservevorschriften problematisch. In diesem System muss nur ein Teil der Einlagen einer Bank zum Abheben verfügbar sein. In diesem System hält eine Bank nur eine bestimmte Menge an Cash vor und vergibt Kredite aus ihren Einlagen.

Die Mindestreservepolitik ist nicht problematisch, solange alle Teilnehmer ruhig bleiben. Wie ich bereits an anderer Stelle erklärt habe:

Das "Stabilitäts-/Instabilitätsparadoxon" geht von der Annahme aus, dass sich alle Teilnehmer rational verhalten und diese Rationalität einen vollständigen Zusammenbruch vermeidet. Mit anderen Worten: Alle Teilnehmer handeln rational und keiner drückt den Alarmknopf.

In diesem Fall ist der Alarmknopf" ein "Bank-Run."

Die Banken arbeiten mit einem ständigen Zufluss von Einlagen, gegen die sie dann Kredite vergeben. Die Bank kontrolliert und steuert ihre Vermögenswerte, Einlagen und Verbindlichkeiten ganz genau, um ihre Zahlungsfähigkeit zu gewährleisten und die gesetzlichen Kapital- und Mindestreserveanforderungen zu erfüllen. In einem normalen Umfeld besteht für Banken nur ein minimales Insolvenzrisiko, da immer genügend Einlagen zum Ausgleich von Abhebungen zur Verfügung stehen.

Bei einer "Bankenpanik" ziehen jedoch viele Kunden einer Bank oder eines anderen Finanzinstituts gleichzeitig ihre Einlagen ab, weil sie Zweifel an der Zahlungsfähigkeit der Bank haben. Je mehr Menschen ihre Gelder abziehen, desto höher steigt die Wahrscheinlichkeit eines Zahlungsausfalls, was zu einem weiteren Abzug von Einlagen führt. Schließlich reichen die Reserven der Bank nicht mehr aus, um die Abhebungen zu decken, das Ergebnis ist die Insolvenz.

Wir hatten schon im Januar 2022 (2 Monate vor der ersten Zinserhöhung der Fed) gewarnt:

"Die steigenden und fallenden Aktienkurse haben sehr wenig mit dem Durchschnittsamerikaner und seinem Beitrag zur heimischen Wirtschaft zu tun. Die Zinssätze sind dagegen eine ganz andere Sache"

Und, wie bereits erwähnt:

"Die Wirtschaft und die Märkte können sich (aufgrund des derzeitigen Momentums) den Gesetzen der finanziellen Schwerkraft bei steigenden Zinssätzen widersetzen. Je höher die Zinssätze jedoch sind, desto mehr bremsen sie die Wirtschaftstätigkeit. Das liegt daran, dass höhere Zinsen eine stark fremdfinanzierte Wirtschaft NEGATIV beeinflussen."

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