Bahnbrechende Interventionsmaßnahmen wegen des Coronavirus

 | 19.03.2020 09:34

Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,0910 (07:14 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,0800 im US-Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 108,88. In der Folge notiert EUR-JPY bei 118,78. EUR-CHF oszilliert bei 1,0553.

Die westliche Welt feuert aus allen Interventionsrohren, um die erwarteten Folgen des Coronavirus (exogener Faktor) für die Wirtschaft aufzufangen. Das ist richtig, um die gesunden Strukturen zu schützen.

Eine kleine Auswahl der verfügten Maßnahmen der letzten 24 Stunden:

  • Die US-Regierung will Steuerzahlern Hilfen in Höhe von 500 Mrd. USD zukommen lassen.
  • Südkorea: Soforthilfen für Kleinunternehmen in Milliardenhöhe stehen an.
  • Japan erwägt ein Konjunkturpaket in Höhe von 278 Mrd. USD (889 Infizierte, 144 Genesende, 29 Tote, 716 aktuell Infizierte).
  • Die Türkei plant ein Hilfspaket in Höhe von 13,9 Mrd. Euro.
  • Kanada legt ein Hilfsprogramm auf: 27 Mrd. CAD für Unternehmen und Bürger als auch Steuerstundungen in Höhe von 55 Mrd. CAD.
  • Österreich setzt ein Paket in Höhe von 38 Mrd. Euro um.

China hat dank Ausgangssperren und weiteren rigiden Maßnahmen das Problem im Griff. In Gesamtchina gibt es noch 7.365 akut Infizierte. In China ex/Hubei sind es sogar nur 373 akut Infizierte (1,4 Mrd. Menschen).

Deswegen läuft die Wirtschaft auch wieder an. Gestern gab Rheinmetall (DE:RHMG) an, dass man in China schon wieder bei 70% der Kapazität stehe. Ergo heißt es "Lernen von China"! Dazu morgen mehr!

Die Interventionsmaßnahmen sind bahnbrechend. Die EZB agiert massiv und im Zweifelsfall unlimitiert. Das ist ein sportliches "Whatever it takes". In der Sprachform von Frau Lagarde: "Keine Grenzen des Engagements der EZB für den Euro!"

Die EZB hat beschlossen bis zum Jahresende sowohl Staats- als auch Unternehmensanleihen (auch Commercial Paper und Griechenland) in einem Volumen von mindestens 750 Mrd. Euro zu erwerben. Mit den bereits verfügten Maßnahmen ergibt sich ein Interventionsvolumen von 1,1 Billionen Euro im laufenden Jahr 2020. Bei Bedarf wird man die Intervention ausweiten.

Mit diesen Maßnahmen sind alle Projekte, die jetzt von den nationalen Regierungen umgesetzt werden, finanziert. Das gilt umso mehr, als dass die EZB im Zweifelsfall bereit ist, faktisch unlimitiert zu agieren.

Das Coronavirus ist bei richtigem Umgang (siehe China) ein temporäres Problem, kein systemisches Problem wie 2008/2009. "Food for thought!"

Aktuelle Lage zur Ausbreitung:

© China Daily

Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden:
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Eurozone: Bis Februar war alles weitgehend in Ordnung …

Saisonal bereinigt ergab sich per Januar in der Handelsbilanz der Eurozone ein Überschuss in Höhe von 17,3 nach zuvor 21,5 Mrd. Euro. Laut finaler Berechnung stiegen die Verbraucherpreise per Februar im Monatsvergleich um 0,2% und im Jahresvergleich um 1,2% (entsprach den Prognosen). Die Kernrate nahm im Monatsvergleich um 0,4% (Prognose 0,4%) und im Jahresvergleich um 1,3% zu (Prognose 1,4%) zu.

In Italien stieg der Auftragseingang der Industrie per Januar im Monatsvergleich um 1,2% nach zuvor 1,3% (Jahresvergleich -1,8% nach +5,7%). Der Absatz der Industrie erhöhte sich im Monatsvergleich um 5,3% nach zuvor -2,8% (revidiert von -3,0%). Im Jahresvergleich kam es zu einem Anstieg um 3,8% nach zuvor -1,5%. In den Niederlanden sank die Arbeitslosenquote per Februar von 3,0% auf 2,9%.

USA: Immobilien- und Baubranche ohne Problem

Die Zahl der Neubaubeginne (annualisierte Darstellung) sank per Februar von 1,624 Mio. (revidiert von 1,567 Mio.) auf 1,599 Mio. Objekte (Prognose 1,500 Mio.). Baugenehmigungen verzeichneten per Februar einen Rückgang von 1,550 Mio. auf 1,464 Mio. (Prognose 1,500 Mio.).

Russland: In der Taktung der Rohstoffpreise

Die Erzeugerpreise sanken per Februar im Monatsvergleich um 0,5% nach zuvor +0,9%. Im Jahresvergleich kam es zu einem Rückgang um 1,2% nach zuvor -0,7%.

Japan: Schwäche erkennbar

Die Verbraucherpreise stiegen per Februar im Jahresvergleich um 0,4% nach zuvor 0,7%. Die Kernrate legte um 0,6% nach zuvor 0,8% zu. Die industrielle Aktivität sank in Japan per Januar um 8% nach zuvor +5,5%.

Brasilien: Senkung im globalen Kontext

Brasiliens Zentralbank senkte den Leitzins von zuvor 4,25% auf 3,75% (Prognose 4,00%). Damit ergibt sich das niedrigste Leitzinsniveau seit Dezember 1997.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den USD gegenüber dem Euro favorisiert. Ein Überwinden des Widerstandsniveaus bei 1.1220 - 1.1250 neutralisiert den positiven Bias des USD.

Bleiben Sie gesund & viel Erfolg!

© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Solvecon Invest GmbH

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