Autobauer Mercedes und Kupferhütte Aurubis steigen ins Batterie-Recycling ein

 | 23.04.2022 17:52

Dieser Artikel erschien zuerst auf Trendbulls

Immer mehr Autobauer setzen auf batterieelektrische Fahrzeuge. Die Nachhaltigkeit von Batterien hängt von ihrem gesamten Lebenszyklus ab, also auch vom Recycling. Nun steigen am Standort Deutschland mit Mercedes (WKN: 710000) und der Kupferhütte Aurubis (ETR:NAFG) (WKN: 676650) zwei große Akteure ins Batterie-Recycling ein.

Aurubis: Aktie des MDAX-Konzerns glänzt mit einer Performance von über 70 Prozent in sechs Monaten/h2

Für Europas größte Kupferhütte läuft das operative Geschäft ohnehin ausgesprochen rund. Davon profitierten auch die Aktionäre in den letzten Monaten. Die Kursentwicklung der letzten 12 Monate (Oktober 2021 bis März 2022) zeigt ebenfalls eine Steigerung von über 50 Prozent. Jetzt fasst das Unternehmen einen weiteren spannenden Markt ins Auge.

Das Unternehmen wird an seinem Hauptsitz in Hamburg mit einer Pilotanlage in das Recycling von Batterien einsteigen. Die Anlage wird wertvolle Metalle wie, Nickel, Lithium, Kobalt, Mangan und Grafit aus der schwarzen Masse extrahieren. Diese Substanz entsteht beim Zerlegen und Zerkleinern von Lithium-Ionen-Batterien. Die Metalle, die im Aurubis-Recyclingprozess zurückgewonnen werden, können dann für neue Batterien oder weitere Produkte verwendet werden.

Rohstoffgewinnung ist von steigender Bedeutung/h2

Die Rohstoffgewinnung für die Batterien der E-Mobilität wird immer wichtiger – und damit auch das Recycling. Batteriehersteller, wie etwa der Hersteller von Batterien Northvolt aus Schweden, der im schleswig-holsteinischen Heide ein neues Batteriewerk plant, planen deshalb auch Recyclingkapazitäten unmittelbar neben der Produktion. Auch Aurubis beabsichtigt mit seiner metallurgischen Kompetenz in diesem Geschäft mitzumischen und eine führende Rolle beim Recycling alter E-Auto-Batterien zu spielen.

Bislang wurden die entsprechenden Verfahren des Unternehmens im Entwicklungslabor getestet. Der nächste Schritt ist, den Pilotbetrieb der Anlage aufzunehmen. Aurubis plant den Bau einer Batterie-Recyclinganlage im industriellen Maßstab, nachdem die Testphase erfolgreich abgeschlossen wurde. Dafür rechnet der Multi-Metall-Anbieter derzeit mit einer Investition von rund 200 Millionen Euro.

Aurubis ist sicher, innerhalb der nächsten fünf Jahre den Betrieb einer Batterie-Recyclinganlage im industriellen Maßstab aufzunehmen.

Mercedes plant ab 2023 Pilotbetrieb für Batterie‑Recycling/h2
Jetzt die App holen
Werden Sie Teil der größten Finanz-Community der Welt
Downloaden

Die Mercedes-Benz (ETR:MBGn) Group baut eine eigene Pilotanlage für das Batterie-Recycling. Zunächst sollen jährlich rund 4.000 Batterien zerkleinert und später die Metalle hydrometallurgisch getrennt werden.

Zur mechanischen Trennung soll in Kuppenheim, südlich von Karlsruhe, bis 2023 eine Anlage errichtet werden. Im zweiten Schritt sind dann die Anlagen zur Rückgewinnung der Metalle geplant. Gewonnen werden sollen Kobalt, Nickel, Lithium sowie später auch Grafit. Nachdem das Material mechanisch getrennt und zerkleinert wurde, soll ein hydrometallurgisches Verfahren zum Einsatz kommen, das Rückgewinnungsraten von über 96 Prozent ermöglicht. Hierbei werden die Metalle mit Säuren aufgeschlossen sowie chemisch getrennt. Diese Technik wird im Vergleich zu pyrometallurgischen Verfahren als weniger energieaufwendig angesehen.

Mercedes gründet Tochtergesellschaft für Batterie-Recycling/h2

Licular, eine Tochtergesellschaft, wurde zu diesem Zweck gegründet. Der deutsche Batterie-Recycling-Spezialist Primobius fungiert als Technologiepartner und ist ein Joint Venture zwischen dem Maschinenbauer SMS aus Deutschland sowie dem Metallspezialisten Neometals (WKN: A12G4J) aus Australien. Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und die Technischen Universitäten Clausthal und Berlin unterstützen das Projekt wissenschaftlich. Hydrometallurgie wird direkt in eine Recyclinganlage integriert, was laut Mercedes einzigartig in Europa ist.

Volkswagen (ETR:VOWG) (WKN: 766403) geht mit seiner Recycling-Pilotanlage in Salzgitter (ETR:SZGG) nicht so weit und produziert dort lediglich metallreiches Pulver, welches dann von Partnerunternehmen getrennt wird. Renault (WKN: 893113) hat sich für seine Pilotanlage einfach einer bestehenden Kooperation angeschlossen. Veolia (EPA:VIE) (WKN: 501451) ist für die mechanische Trennung zuständig und Solvay (EBR:SOLB) (WKN: 856200) für die chemische Trennung.

Investition eines zweistelligen Millionenbetrags/h2

Mercedes investiert mehrere zehn Millionen Euro in die Forschung und in den Bau der Pilotanlage. Das Ziel der Anlage ist es, eine Jahreskapazität von 2.500 Tonnen zu erreichen. Das entspricht fast 4.000 Batterien aus dem Mercedes EQC, die jeweils 650 Kilogramm wiegen. Die zurückgewonnenen Metalle werden in die Zellproduktion zurückfließen. Mercedes denkt, dass dadurch mehr als 50.000 neue Batteriemodule entstehen könnten. Die Pilotfabrik könnte in Zukunft auf eine höhere Produktionsmenge ausgeweitet werden. Allerdings sollen für China und die USA Industriepartner die Produktion übernehmen– mit der gleichen Technologie. Vor dem Recycling sollen die verbrauchten Elektroauto-Batterien eine Second-Life-Phase durchlaufen. Dies wird in der sogenannten „Factory 56“ in Sindelfingen demonstriert, wo stationäre Batterien überschüssigen Solarstrom speichern.

Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.

Abmelden
Sind Sie sicher, dass Sie sich abmelden möchten?
NeinJa
AbbrechenJa
Veränderung wird gespeichert